«Kontext» ist der Podcast zu relevanten Themen aus Kultur und Gesellschaft – hintergründig, mutig und überraschend.
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HR is no longer just about managing people—it’s about shaping the future of work. Jens Baier, BCG’s HR transformation expert, discusses how AI and shifting employee expectations are forcing companies to rethink talent strategies. From re-recruiting to upskilling employees, HR must adapt to a rapidly changing landscape. Learn More: Jens Baier: https://on.bcg.com/41ca7Gv BCG on People Strategy: https://on.bcg.com/3QtAjro Decoding Global Talent: https://on.bcg.com/4gUC4IT…
Sommerserie Dialäktatlas – Folge 3: Speis und Trank
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Wie haben sich unsere Dialekte in den letzten Jahrzehnten verändert? Nimmt die Dialektvielfalt wirklich ab? Was hat sich neu entwickelt? Antworten auf diese Fragen gibt es in unserer Sommerserie zum neuen «Dialäktlas». Heutiger Fokus: Kulinarisches. Schweizerdeutsch ist neu vermessen worden: Ein Forschungsteam der Universität Bern um Linguist Prof. Adrian Leemann hat in den letzten Jahren etwa 1000 Personen aus 125 Orten in der ganzen Deutschschweiz zu ihrem Dialekt befragt - jeweils zwei bis drei Stunden lang. Es ist die wohl umfassendste Untersuchung des Schweizerdeutschen seit dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz», mit Befragungen aus den 1940/50er-Jahren. Dialäktatlas zeigt Schweizerdeutsch von heute Aus den Antworten der Befragungen des Teams von Adrian Leemann ist der «Dialäktlas» entstanden - mit vielen Dialektkarten, auf denen ersichtlich ist, wo man heute wie sagt. Dazu sind zum Vergleich auch die jeweiligen Karten aus dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz» abgebildet. Ab Ende Jahr wird der neue «Dialäktlas» zu kaufen sein. SRF hat bereits Einblick in die Karten und Texte erhalten. Während fünf Wochen präsentiert die Mundartredaktion in diesem Sommer die spannendsten Erkenntnisse. Speis und Trank In der dritten Sendung geht es um kulinarische Begriffe. Stabil präsentieren sich die Lautungen Späck vs. Speck und Chääs vs. Chees. Einen ziemlich linearen Wandel erleben Schoggistängeli und Härdöpfel. Standarddeutsch-Einfluss ist bei Butter und Zwible zu beobachten. Die Schweizer «Marktwörter» Rösti und Rande setzen sich flächendeckend durch. Für die grösste Überraschung sorgt aber das Wort Grossmutter für die Käsekruste im Fondue-Caquelon.
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261 epizódok
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Wie haben sich unsere Dialekte in den letzten Jahrzehnten verändert? Nimmt die Dialektvielfalt wirklich ab? Was hat sich neu entwickelt? Antworten auf diese Fragen gibt es in unserer Sommerserie zum neuen «Dialäktlas». Heutiger Fokus: Kulinarisches. Schweizerdeutsch ist neu vermessen worden: Ein Forschungsteam der Universität Bern um Linguist Prof. Adrian Leemann hat in den letzten Jahren etwa 1000 Personen aus 125 Orten in der ganzen Deutschschweiz zu ihrem Dialekt befragt - jeweils zwei bis drei Stunden lang. Es ist die wohl umfassendste Untersuchung des Schweizerdeutschen seit dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz», mit Befragungen aus den 1940/50er-Jahren. Dialäktatlas zeigt Schweizerdeutsch von heute Aus den Antworten der Befragungen des Teams von Adrian Leemann ist der «Dialäktlas» entstanden - mit vielen Dialektkarten, auf denen ersichtlich ist, wo man heute wie sagt. Dazu sind zum Vergleich auch die jeweiligen Karten aus dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz» abgebildet. Ab Ende Jahr wird der neue «Dialäktlas» zu kaufen sein. SRF hat bereits Einblick in die Karten und Texte erhalten. Während fünf Wochen präsentiert die Mundartredaktion in diesem Sommer die spannendsten Erkenntnisse. Speis und Trank In der dritten Sendung geht es um kulinarische Begriffe. Stabil präsentieren sich die Lautungen Späck vs. Speck und Chääs vs. Chees. Einen ziemlich linearen Wandel erleben Schoggistängeli und Härdöpfel. Standarddeutsch-Einfluss ist bei Butter und Zwible zu beobachten. Die Schweizer «Marktwörter» Rösti und Rande setzen sich flächendeckend durch. Für die grösste Überraschung sorgt aber das Wort Grossmutter für die Käsekruste im Fondue-Caquelon.
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Minden epizód
׫Schnitzelbängg» sind Zeitdokumente. Sie kommentieren auf ihre Art das Zeitgeschehen und dessen Akteure. Mit der Zeit aber werden die Umstände einer Pointe vergessen. Eine grossangelegte Archivarbeit des Schnitzelbank-Comité Basel und des Historikers Peter Habicht schafft nun Abhilfe. Seit seiner Gründung 1921 archiviert und dokumentiert das Schnitzelbank-Comité Basel den kreativen Output seiner Formationen. Vor vier Jahren wurde dieser Schatz gehoben und für nicht-kommerzielle Zwecke frei nutzbar gemacht. Nun ist auch die Verschlagwortung abgeschlossen. Der Historiker Peter Habicht hat alle erhaltenen Verse thematisch geordnet und deren Hintergründe recherchiert. So kann man nun auch Pointen verstehen, deren Hintergründe vergessen sind. Darüber hinaus lässt sich jetzt auch die Geschichte der letzten hundert Jahre aus der Sicht der Basler Fasnacht betrachten.…
Wer heute ein paar Jeans kaufen will, muss ein Lexikon mit in den Laden nehmen. Oder wer kann fehlerfrei «flared» von «tapered» und «Mom Jeans» von «Baggy Jeans» unterscheiden? Markus Gasser und Nadia Zollinger von der SRF-Mundartredaktion wagen sich in den Dschungel der Modesprache! Kleider dienen mehr als nur zum Schutz vor Witterung und zur Bedeckung der Scham. Sie sind ein komplexes Zeichen- und Kommunikationssystem. In der Geschichte hat sich der Adel durch Farben, Stoffe und Schnitte von der Unterschicht abgehoben und es gab strenge Kleiderordnungen. Auch wenn diese Zeiten vorbei sind, funktioniert Mode bis heute von oben nach unten, indem Stars und Influencer Trends setzen, die von der Modeindustrie aufgenommen und verwertet werden und die sich ständig erneuern. Und mit der Mode jedes Mal der zugehörige Wortschatz. Einzelne Kleidungsstücke ergeben in unterschiedlichen Kombinationen verschiedene Stile. Markus Gasser und Nadia Zollinger haben ihre «Outfits» analysiert und herausgefunden, dass er den Stil «Gorpcore» pflegt, während sie eher zu «Athleisure» neigt. Spoiler: In der Sendung werden die Begriffe erklärt. Drum: Ärmel hochkrempeln und los! Denn bei der Mode ist die Sprache alles andere als Jacke wie Hose! Familiennamen mit der Endung «-frau»... ... existieren nicht, ganz im Gegensatz zu Familiennamen mit der Endung «-mann». Das hat mit dem patriarchalen Gesellschaftssystem zu tun und mit der Vererbung von Besitz über die männliche Linie. Zwar findet man im Mittelalter Bezeichnungen für Frauen wie «die winfrou» oder «die hoffrou» - zu Familiennamen wurden diese aber nicht. Es gibt überhaupt nur wenige Familiennamen, die auf Frauen zurückgehen, etwa Neeser (von Agnes), Urscheler (Ursula) oder Gredig (Margarethe). Martin Graf vom Schweizerdeutschen Wörterbuch bringt im Beitrag weitere Beispiele zum Thema «Frau und Familienname».…
Der bekannte Berner Illustrator Marcus Pfister («Der Regenbogenfisch») hat Goethes klassisches Drama «Faust» ins Berndeutsche übertragen. «Dr Bärner Fuuscht» spielt in Bern, und zwar im 16. Jahrhundert – trotz zahlreichen Zitaten aus berndeutschen Liedern der Gegenwart. Ein Gespräch mit dem Autor. Es klingt nach einem ziemlich riskanten Unterfangen: einen der Klassiker der deutschsprachigen Literatur schlechthin auf Mundart zu übersetzen. Geht das? Darf man das? Und: Wie soll man das anstellen? Der Berner Illustrator und Autor Marcus Pfister (sein «Regenbogenfisch» ist ein weltberühmter Kinderbuch-Klassiker) suchte nach einer neuen künstlerischen Herausforderung und nahm sich Goethes Drama vor. Herausgekommen ist eine heitere, berndeutsche Nacherzählung, die ganz auf Verse verzichtet und dafür unzählige Zitate aus berndeutschen Liedern der letzten rund 70 Jahre einbaut. Im Gespräch erzählt Marcus Pfister, was ihm den «Fuuscht» nach wie vor aktuell erscheinen lässt, warum er alten Stoffen gern neues Leben einhaucht, und warum «Auerbachs Keller» bei ihm «dr goldig Schlüssu» ist. Ausserdem erklären wir in der Sendung, warum der Schmied (mit weichem «D») in der Schmitte (hartem «T») arbeitet, und was es mit dem Mundartwort «Brüllemigger» und dem Familiennamen Kirchhofer auf sich hat. Als Mundart-Tipp stellen wir zudem das Buch «Sprachenräume der Schweiz» vor. Buchhinweis: · Marcus Pfister: Dr Bärner Fuuscht. Inschpiriert vom Johann Wolfgang Goethe sym Fauscht. Zytglogge Verlag 2025. · Elvira Glaser (et al.): Sprachenräume der Schweiz. Narr Verlag 2024.…
Albanisch ist eine der meistgesprochenen Nichtlandessprachen der Schweiz. Aber wie lange noch? In den 1990er-Jahren stieg die Zahl der Albanischsprachigen in der Schweiz stark an - Grund waren Verfolgung und Krieg in Jugoslawien und Kosovo, aber auch Wirtschaftsmigration. Mittlerweile leben über eine Viertelmillion Albanischsprachige in der Schweiz. Einige von ihnen gehören bereits der 4. Generation an - sie drohen die Sprache Ihrer Grosseltern zu verlieren. In der Sendung erklärt der Sprachwissenschaftler Naxhi Selimi, warum die Sprachkompetenz mit jeder Generation abnimmt. Ein Mittel dagegen sind die sogenannten HSK-Kurse, welche Kinder mit Migrationshintergrund besuchen können, um ihre Herkunftssprache besser zu lernen. SRF-Mundartredaktor André Perler hat einen solchen Kurs in Pratteln besucht - und versucht, selber etwas Albanisch zu lernen. Ausserdem geht André Perler in dieser Sendung der Frage nach, welchen Einfluss das Albanische auf die Deutschschweizer «Balkan-Sprache» hatte, die in den 2000er- und 2010er-Jahren die Gemüter erhitzte. Buch-Tipps: · Shpresa Jashari: Albanisch. In: Elvira Glaser, Johannes Kabatek, Barbara Sonnenhauser (Hg.): Sprachenräume der Schweiz. Band 1: Sprachen. Narr Francke Attempto Verlag, S. 391-408. · Naxhi Selimi: Shqip në përditshmëri. Doracak me shembuj shqip-gjermanisht / Albanisch im Alltag. Handreichung mit Beispielen Albanisch-Deutsch. Pädagogische Hochschule Schwyz, https://doi.org/10.5281/zenodo.6358543…
«Ich glaube nicht, dass jemand östlich von Spiez sagt, er rede Berndeutsch», schreibt ein Haslitaler. Man rede dort von Haslidiitsch oder von Grindelwaldnern oder von Oberländern. Wie diese lokalen Dialekte klingen, schauen sich Markus Gasser und Nadia Zollinger von der Mundartredaktion an. Sie blicken auf die Region als Ganzes und reisen dann klanglich, mit vielen Hörbeispielen, vom Haslital im Osten bis zum Simmental im Westen, nehmen die Seenregion von Brienz bis Thun mit und landen am Ende im Freiburger Sensebezirk. Gemeinsam haben diese Mundarten, dass sie zum sogenannten Höchstalemannischen zählen, zu den alpinen Mundarten. Man erkennt sie zum Beispiel an der Hiatusdiphtongierung – dass man «schnije» und «buuwe» sagt, statt «schneije» und «boue». Grösser als die Gemeinsamkeiten sind aber die Unterschiede zwischen den Tälern. Von «Auge» zum Beispiel kann die Varianten «Oig», «Öig», «Öug», «Oug» und «Òòg» hören. Ausserdem wird von «Boozeni» (Guttannen), «Lindenblööscht» (Gadmental), «oniborg» (Adelboden), «Heedox» (Simmental), «Gütti» (Saanenland) und «Sunaspiegla» (Sensebezirk) gesprochen. Vielfalt und Exotik garantiert!…
«Häilige Bimbam», «Tschiises» oder «Gottseidank» - Religion ist aus unserer Alltagssprache nicht wegzudenken. Und dies, obwohl unsere Gesellschaft immer säkularisierter wird. Wenn wir fluchen, rufen wir oft höhere Mächte an - verhüllt («Gopfertori») oder offensichtlich («Himmelherrgott»). Unsere kollektiven Wert- und Weltvorstellungen wie Demut, Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Hölle, Fegefeuer und Paradies sind ebenfalls christlich geprägt. Begriffe wie «Tohuwabohu» oder Sprichwörter wie «die Spreu vom Weizen trennen» stammen aus der Bibel. Auch in Personennamen und Flurnamen zeigt sich die historisch prägende Rolle des Christentums und der Institution Kirche. Markus Gasser und Nadia Zollinger von der Mundartredaktion schauen sich die wichtigsten Bereiche an, in denen unsere Sprache voll von religiösen Begriffen ist, seit wann Religion diesen starken Einfluss auf die deutsche Sprache hat und wie sich das Christentum so umfassend in unserem Alltag etablieren konnte. Sie kommen zum Schluss: Religion ist auch heute noch (fast) das A und O in der Sprache. Heilandzack! Familiennamen Zurbuchen und Buchmüller Gabriela Bart vom Schweizerdeutschen Wörterbuch erläutert in der Sendung die Familiennamen Zurbuchen und Buchmüller. Zurbuchen ist ein Wohnstättenname für eine Person, die bei einer Buche, einem Buchenwald oder einem Ort mit dem Namen Buech wohnte. Auch bei Buchmüller handelt es sich um einen Wohnstätten- oder Herkunftsnamen auf -er zu Buchmühle. Die namengebende Buchmühle muss neben einem Buchengehölz gestanden sein.…
Der Mundart-Briefkasten ist seit Januar 1995 eine Erfolgsgeschichte. Vor 30 Jahren fulminant gestartet, ist der Fragenberg seither nie mehr ganz verschwunden. Schnabelweid- und Briefkasten-Gründer Christian Schmid ist wieder einmal im SRF1-Studio und berichtet von alten Zeiten. Welche Recherche war eine Erleuchtung, wo hat er immer noch keine Antwort gefunden? Dabei profitieren seine Kollegen wie das Publikum von seinem Fachwissen. Er hat immer noch viel Spannendes zu erzählen. Die Mundartredaktion versucht, möglichst alle Fragen zu beantworten. Dafür wachsen die Wartezeiten wie beim Hausarzt. Auf Fragen, die regelmässig eintrudeln, gibt’s oft nur schriftliche Rückmeldungen.…
Der Schweizer Autor Hansjörg Schertenleib im Gespräch über seinen ersten Roman auf Mundart. Gaby ist tot. Neben ihr am Bett steht ihr Mann Thomas, der sie durch die lange Krebskrankheit begleitet hat – und doch völlig überfordert ist mit der Situation. Eigentlich müsste er einen Krankenwagen rufen, den gemeinsamen Sohn informieren, die Freundinnen der Familie, Gabys Geliebten. Stattdessen gehen die Erinnerungen mit ihm durch. Hansjörg Schertenleibs zürichdeutscher Mundartroman «S'Wätter vo geschter» ist grösstenteils ein Monolog geworden: Thomas' Rede an seine eben verstorbene Frau. Mal wehmütig, mal wütend, mal nachdenklich, aber immer geradeheraus und ungekünstelt. Insbesondere auch, nachdem er im Kleiderschrank eine ominöse Audiokassette mit Gabys «Confession» findet und anhört. Warum das Buch trotzdem nicht als klassische Totenklage zu verstehen ist, besprechen wir im Interview mit Hansjörg Schertenleib. Der Autor gibt Auskunft darüber, was ihn bewogen hat, diesen Roman als ersten in seinem eigenen Zürcher Dialekt zu schreiben, wie Musik und Erinnerung zusammenhängen, und warum die Zürcher nicht die Besten im Fluchen sind. Ausserdem erklären wir in der Sendung die Entstehung der Mundartredensart «E gueti Falle mache», wir ergründen, wo im Schweizerdeutschen Nebensatz das Hilfsverb hingehört, und der Familienname Buchter wird erklärt. Hinweise: · Hansjörg Schertenleib: S'Wätter vo geschter. 176 Seiten. Atlantis, 2025. · Buchvernissage mit Lesung von Mona Petri und Stefan Gubser: 26.1., 20 Uhr, Kaufleuten Zürich.…
Mitte des 20. Jahrhunderts war die Mundartdichterin Helene Bossert beliebt und bekannt. Eine Reise nach Russland hatte jedoch gravierende Konsequenzen für die Baselbieterin. Eine Ausstellung in Liestal beleuchtet nun Helene Bosserts Biografie und ihr Werk. Helene Bossert war in den 1950er-Jahren vor allem dank ihrer Tätigkeit für das Schweizer Radio bekannt. Am Mikrofon trug sie ihre Gedichte vor und sie arbeitete für die Hörspielredaktion. Eine Studienreise in die ehemalige Sowjetunion im Jahr 1953 wurde zum Wendepunkt in ihrem Leben. Die Baselbieterin galt plötzlich als Landesverräterin und war einer regelrechten Hexenjagd ausgesetzt. Beim Radiostudio Basel wurde sie entlassen, im Dorf ausgegrenzt und von der politischen Polizei bespitzelt. Anlässlich ihres 25. Todestags widmet das «Dichter:innen und Stadtmuseum» in Liestal der Schriftstellerin eine Sonderausstellung. Kuratorin Rea Köppel erzählt in der Sendung von Helene Bosserts Diffamierung im Zeichen des Kalten Kriegs und ihrer nur teilweise erfolgreichen Rehabilitation. Und zahlreiche Radioaufnahmen von Helene Bossert aus dem letzten Jahrhundert lassen in das Leben und Werk der Mundartautorin eintauchen. Im zweiten Teil der Sendung erklären wir, was es mit den Quartier- bzw. Flurnamen «Posilipo» und «Ankechübel» auf sich hat und wo die Ursprünge des Familiennamens «Stich» liegen. Ausserdem stellen wir den neuen Mundartroman des Zürcher Schriftstellers Viktor Schobinger vor. In seinem Buch «versoueti fèrie» reden Ausserirdische Zürichdeutsch. Buchhinweise: · Stefan Hess und Rea Köppel (Hrsg.): Helene Bossert – Heimatdichtung und Hexenjagd. 258 Seiten. Verlag Baselland 2024. · Viktor Schobinger: versoueti fèrie. 96 Seiten. Schobinger Verlag 2024.…
Mit SMS und Chats ist Schweizerdeutsch zu einer Schriftsprache ohne Standard geworden. Seit Jahrzehnten verfolgt Marina Rumjanzewa die Veränderungen des Schweizerdeutschen: Die neuere Entwicklung gleiche einem linguistischen Thriller. Marina Rumjanzewa lernte schon im Gymnasium in der Sowjetunion Hochdeutsch, sie studierte in Moskau Linguistik und arbeitete als Journalistin. 1990 kam sie nach Zürich und obwohl sie die merkwürdige Sprachsituation in der Schweiz theoretisch von ihrem Studium her gekannt habe, sei es für sie ein regelrechter Schock gewesen: Hier spielte sich alles auf Mundart ab! Dieser Schock hinterliess einen nachhaltigen Eindruck. Marina Rumjanzewa begann Gespräche mit ihren Bekannten und mit Sprachwissenschaftlerinnen zu führen. Sie recherchierte zum Schweizerdeutschen und vor allem zum Verhältnis von Schweizerdeutsch und Hochdeutsch. Denn gerade mit den neuen Kommunikationstechnologien hat sich dieses Verhältnis verändert: Das Schweizerdeutsche hat sich seit den frühen 2000er-Jahre in SMS und Chats zu einer eigenen Schriftsprache gemausert. Wie konnte das passieren? Und wohin führt das alles? Diesen Fragen geht sie auch in ihrem Buch nach. Im Oktober 2024 ist «Schwiizerdütsch. Expedition in eine unbekannte Sprache» erschienen. Marina Rumjanzewa schildert in humorvollen Anekdoten ihre Auseinandersetzung mit der «unbekannten Sprache», verfolgt Debatten zum Schweizerdeutschen und geht den sprachlichen Veränderungen nach. Ihre vielseitige Recherche zeichnet sich durch das interessante Zusammenspiel zweier Perspektiven aus: Sie blickt nicht nur mit dem Blick von aussen auf die Schweizerische Sprachlandschaft und vergleicht mit dem Russischen, sie nimmt vor dem Hintergrund ihres Linguistik-Studiums auch eine fachlich geschulte Perspektive ein. Im ersten Teil der Sendung sprechen wir mit Marina Rumjanzewa über ihre persönliche und jahrzehntelange Auseinandersetzung mit dem Schweizerdeutschen. Im Anschluss daran erklären wir die Mundartwörter «Ronechruut» und «Pulsche» und gehen dem Familiennamen «Bischof(f)» nach. Buchhinweis: Marina Rumjanzewa: Schwiizerdütsch. Expedition in eine unbekannte Sprache. Dörlemann, 2024.…
In der neuen Fernsehserie spricht Maloney nicht Hochdeutsch, sondern Berndeutsch. Das verändert den Charakter des abgehalfterten Privatdetektivs. Und das wiederum liegt an verbreiteten Berndeutsch-Klischees. SRF bringt die «haarsträubenden Fälle des Philip Maloney» aus dem SRF3-Kulthörspiel als zehnteilige Serie ins Fernsehen. Am auffälligsten dabei: Maloney spricht nicht Hochdeutsch, wie in den Hörspielen, sondern Berndeutsch. Den Entscheid haben sich die Verantwortlichen bei SRF nicht leicht gemacht, wie Baptiste Planche, Leiter Fiktion bei SRF in der Sendung erklärt. Sie hätten Testaufnahmen auf Hochdeutsch und im Dialekt gemacht und diese einem Testpublikum vorgespielt. Und beide Varianten seien beim Publikum gut angekommen. Schlussendlich habe man sich für Schweizerdeutsch entschieden, weil dies das Deutschschweizer Publikum direkter anspreche. Folgenreicher Sprachwechsel Der Wechsel von Hochdeutsch zu Berndeutsch geht einher mit einer Charakter-Veränderung bei den Hauptfiguren Maloney und Polizist: Sie wirken weniger sarkastisch, rotzig und abgelöscht, sondern deutlich empathischer und engagierter. Fast schon gmögig - und das ist der springende Punkt: Das korrespondiert viel besser mit den landläufigen Berndeutsch-Assoziationen. Diese Assoziationen wurden unter anderem jahrzehntelang durch viele klischeehafte berndeutsche Rollen im Schweizer Film und in Hörspielen. Berner Figuren waren oft gutmütige, brave, rechtschaffene einfache Leute vom Land. Ein grosser Kontrast zu einem rotzig-bundesdeutschen Privatdetektiv. In der Sendung kommt neben Baptiste Planche, Leiter Fiktion Audio, auch Hauptdarsteller Marcus Signer zu Wort. Und es gibt natürlich viele Ausschnitte aus den Hörspielen und aus der neuen Fernsehserie. Alle Infos zur Serie finden Sie hier: https://www.srf.ch/kultur/maloney «öppis» im Mundart-Briefkasten Im Mundart-Briefkasten findet sich dieses Mal die Frage, warum es für schweizerdeutsch «öppis» die ähnliche hochdeutsche Entsprechung «etwas» gibt, aber für «öpper» nur das ganz anders gestaltete «jemand». Zudem geht es um das «Guetjahr»-Geschenk, eine alte, fast ausgestorbene Tradizion. Und auch eine Erklärung zu einem Familiennamen darf nicht fehlen. Dieses Mal ist der Name Kehrli/Kerli an der Reihe. Ausserdem gratulieren wir dem sehr produktiven und vielseitigen Zürcher Mundartautor Viktor Schobinger mit einem Portrait zu seinem 90. Geburtstag.…
Traditionen, Bräuche oder Aberglaube beschäftigen uns täglich. Sie prägen aber auch unsere Sprache und helfen, dass wir alte Begriffe behalten. Warum drücken wir jemandem die Daumen? Woher kommt der Altjahrswochen-Jass Ramsen? Was steckt hinter dem «Chrääaane»-Fest? Warum lüpft man einen Schniider in den Himmel? Und was ist das Kinderspiel «Plantschuepis»? Christian Schmutz ist bei Mike La Marr im Studio und erklärt Fragen der Hörerinnen und Hörer rund um diese volkskundlichen und sehr populären Themen. Hecht und Zeidler Im zweiten Teil gibt es Tipps aus der Mundartwelt: Musikredaktor Gerni Jörgler bespricht Lieder, die Vater und Mutter ehren, anhand vom neuen Hecht-Song «Min Name». Michael Luisier bespricht Edgar Zeidlers «S wànkendi Schiff» im Elsässer Dialekt. Nicht zu vergessen: Die Erklärung des Familiennamens Gnos.…
Deutsche erkennen uns sekundenschnell als Schweizer oder Schweizerin, wenn wir Hochdeutsch sprechen. Warum ist das so? Markus und Nadia hören genau hin und listen die Merkmale auf, die unsere Herkunft verraten. Kleiner Spoiler: Es liegt vor allem an unserer Aussprache. Am rollenden «r» zum Beispiel, an den harten «kch-» und «ch-»Lauten oder an Doppellauten wie «klääine Löite» statt bundesdeutschem «klaine Loite»: «Ichch packche määinen Kchoffer und verrääise.» Zudem nehmen sie die heiss diskutierte Frage auf, ob Schweizerhochdeutsch peinlich ist oder ob man stolz sein soll darauf. Geprägt wird unser Hochdeutsch stark von der Schule und von den Medien. Deshalb kommen Experten zur Sprache, die angehende Lehrpersonen und angehende Radiosprechende ausbilden. Es gilt, ein breites Spektrum zwischen mundartnahem Schweizerhochdeutsch und bühnenreifem Bundesdeutsch zu entdecken! Der Familienname Belart Der Name Belart ist ein Vatername, der wohl auf eine lautlich veränderte Form von Bernhard zurückgeht. Dieser Personenname erscheint im romanischen Sprachraum schon vor dem Jahr 1000 als Berardo, Berard u. ä., und dann auch als Belardus, Belard u.ä. Der in der Schweiz lediglich in Brugg (AG) alteinheimische Familienname Belart ist mit Glaubensflüchtlingen aus Frankreich, genauer aus dem damals zum Haus Savoyen gehörigen Piemont, im Jahr 1646 nach Brugg gekommen.…
Der soeben erschienene «Dialäktatlas» macht anhand von über 400 farbigen Schweizerkarten zum ersten Mal systematisch sichtbar, wie sich die Schweizer Dialekte in den letzten 150 Jahren entwickelt haben. Dass die Menschen in der Schweiz heute anders sprechen als vor 150 Jahren, dürfte niemanden überraschen. Doch wie genau diese Entwicklungen aussehen, wurde bisher nie flächendeckend für die ganze Deutschschweiz untersucht. 2019 begann ein Team um Prof. Adrian Leemann an der Universität Bern darum mit einer Studie: Über 1000 Probandinnen und Probanden aus 127 Orten in der Deutschschweiz wurden über ihre Mundart befragt – die Hälfte von ihnen über 60, die anderen zwischen 20 und 35 Jahre alt. Ergänzt werden diese Daten mit jenen aus dem historischen «Sprachatlas der deutschen Schweiz» von 1962. Damals waren vor allem ältere Menschen mit Jahrgängen zurück bis 1870 befragt worden. Im neuen «Dialäktatlas» kann man also die Entwicklung der Dialekte in den verschiedenen Regionen über drei Stufen hinweg verfolgen, anhand flächig eingefärbter Schweizerkarten. Eine beliebte Frage, der man mithilfe der Karten im «Dialäktatlas» nachgehen kann, ist die Frage, ob «alte» Mundartwörter tatsächlich bei der jüngeren Generation immer mehr verschwinden. Das Team um Adrian Leemann hat aber auch noch zahlreiche andere Phänomene untersucht: Lautliches, Grammatisches – und auch noch Fragen rund um den Sprachgebrauch im Alltag. Das ganze Buch ist explizit nicht nur an ein Fachpublikum gerichtet, sondern legt grossen Wert auf möglichst breite Verständlichkeit: Auch interessierte Laien sollen auf ihre Kosten kommen. In der Sendung sprechen wir mit Projektleiter Adrian Leemann über die Arbeit am «Dialäktatlas», über überraschende Erkenntnisse und die Schwierigkeit der Gratwanderung zwischen wissenschaftlicher Publikation und Nutzen für die breite Öffentlichkeit. Ausserdem erklären wir den Flurnamen «Goben» sowie den Familiennamen Leupold und wir begeben uns auf die Suche nach alten Mundartbezeichnungen für den Schneepflug. Buchhinweis: · Adrian Leemann et al.: Dialäktatlas. Verlag VDF, 2024.…
Er gehört zu den Grossen der Schweizer Mundartliteratur: Der Solothurner Mundartautor Ernst Burren. Seit den späten 60er-Jahren schreibt er Mundartgedichte und -geschichten und gehört zusammen mit Ernst Eggimann und Kurt Marti zu den Pionieren der «Modern Mundart» in der Schweiz. Ernst Burren wächst auf einem Bauernhof im solothurnischen Oberdorf auf, zu dem auch ein Wirtshaus gehört. Das Wirtshaus ist prägend für den künftigen Mundartautor, denn in der Schankstube schnappt Ernst Burren schon als Junge Textfetzen und Anekdoten auf, die sich in seinem Kopf zu ganzen Geschichten verdichten. Mit der Zeit beginnt er, diese Geschichten aufzuschreiben. Monologe entstehen und auch Gedichte, die – inspiriert von den lautmalerischen Texten eines Ernst Eggimann oder Kurt Marti - zu einem wesentlichen Beitrag zur «Modern Mundart» werden. Unterdessen gibt es über dreissig Bücher mit Ernst Burrens Gedichten und Geschichten. Und es gibt auch Dutzende von Hörspielen, die aus seinen Texten entstanden sind. Das neueste, «Gmeinschaftsantenne», erscheint wie dieses Porträt auch in diesem November zu Ernst Burrens 80. Geburtstag.…
Berndeutsch haben wir alle im Ohr. Allein dank den unzähligen Sängern und Sängerinnen von Mani Matter bis Dodo Hug. Aber was genau verrät uns, dass jemand Berndeutsch spricht? Wörter wie «Müntschi» oder «äuä»? Oder ist es eher der Gesamtklang, der diese Mundart charakterisiert? Kleiner Spoiler: So einfach ist die Antwort gar nicht! Die Unterschiede innerhalb des Kantons sind nämlich enorm gross. Besonders das Berner Oberland hat ganz charakteristische Eigenheiten, die kaum jemand als «typisch Berndeutsch» bezeichnet. In dieser Sendung besprechen Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Literaturredaktion die Mundarten des Berner Mittellands inklusive der Stadt Bern, des Berner Seelands mit Biel, des Oberaargaus, des Schwarzenbugerlands und des Emmentals. Gäng söfu! Das Oberland bekommt dann eine eigene Sendung. Was bedeutet der Familienname Bereuter? Bereuter ist in Illnau (ZH) alteinheimisch und dort seit 1530 bezeugt. Der Familienname ist ein Herkunfts- oder Wohnstättenname zum Hofnamen Bereute (mundartlich Beerüti) in Alberschwende im Bregenzerwald (Österreich). Der bis heute in Vorarlberg verbreitete Name Bereuter ist sicher von dort aus nach Illnau gekommen. Es handelt sich um einen Rodungsnamen zur weit verbreiteten Bezeichnung «Rüti» für eine Rodung.…
Mündlichkeit und Alltagsnähe, Rhythmus und Wiederholungen gehören zu Pedro Lenz Schreibe. Diese alten Spoken-Word-Qualitäten lebt er auch in seinem neuen Buch aus. 22 Miniaturen sind im Buch «Zärtlechi Zunge» herausgekommen – eine Rückkehr zu den Anfängen von Pedro Lenz vor über 20 Jahren. Im Interview verrät er sein Vorgehen, seine Lieblingsmuster und seinen Plauderi-Stil. Wie gewohnt geraten seine Protagonisten wieder «vom Praktischen ins Philosophische». Aktuell ist Pedro Lenz mit dem Pianisten Simon und dem Programm «Zärtlechi Zunge» unterwegs durch die Kleintheater der Deutschschweiz. Im zweiten Teil der Sendung gibt es wieder Worterklärungen, den Familiennamen Hubacher sowie als Mundarttipp Daniel Badrauns Bündner Adventsgeschichte «Füf Kerze für d Liebi» zu entdecken. Literatur: · Pedro Lenz. Zärtlechi Zunge. Der gesunde Menschenversand, 2024. · Daniel Badraun. Füf Kerze für d Liebi. Zytglogge, 2024.…
Lust am gesprochenen Wort, am Geschichtenerzählen und keine Scheu vor dem Politischen: Davon war die diesjährige Ausgabe des Spoken-Word-Festivals woerdz geprägt. Wir blicken auf vier Tage Wortkunst zurück. Das woerdz ist ein Festival, das nur alle zwei Jahre stattfindet – dafür versammelt es dann jeweils auf engstem Raum während vier Tagen eine geballte Ladung Wortkunst aus dem In- und Ausland. Als «Spoken Werkschau» versteht sich das Festival, das neben bekannten Schweizer Grössen stets auch mit internationalen Stargästen im Programm aufwartet. Wir haben das woerdz während der ganzen vier Tage begleitet und eine Sendung mit vielen Eindrücken aus dem Programm zusammengestellt. Es lässt sich festhalten: Die Freude am Sprachspiel auf der Bühne ist ungebrochen – und immer mehr Künstlerinnen und Künstler zeigen sich explizit besorgt über den Zustand der Welt. Neben dem umfassenden Rückblick aufs woerdz-Festival hören Sie in der Sendung Erklärungen zum Flurnamen Pfannenstiel, zum Familiennamen Kehl/Keel sowie eine Antwort auf die Frage, ob man eigentlich «Ämmital» oder «Ämmetal» sagen sollte. Ausserdem stellen wir den Erzählband «säg säuber» der Berner Autorin Irene Graf vor. Buchhinweis: * Irene Graf: säg säuber. 144 Seiten. Knapp Verlag 2024.…
«Wie geits?» - «Merci, s mues!». Unsere Alltagssprache ist voll von Floskeln wie diesen. Aber Floskeln sind nicht einfach nur sinnentleerte Aussagen, sondern auch unverzichtbares Schmiermittel in der Kommunikation. Sind Floskeln also Sprachmüll oder Sprachblumen? Dieser Frage gehen Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion nach. Sie haben auch die Hörerinnen und Hörer dazu befragt. Die Meinungen gehen auseinander. Einige stören sich an der Frage «wie geits?», mit der viele Gespräche eröffnet werden. Sie sei ja gar nicht ernst gemeint. Aber umgekehrt stimmt auch, dass solche «Routineformeln» einem helfen, in ein Gespräch zu finden, sozusagen als Eisbrecher. Jedenfalls sind Floskeln besser als ihr Ruf. Und wer sich über sie nervt, bekommt hier immerhin Inspiration für kreative Antworten, zum Beispiel: «Wie geits?» - «Altersbereingt guet!». Familiennamen Reinhardt, Rennhard, Reinert etc. Die Familiennamen Reinhardt, Rennhart, Reinert und weitere Schreib- und Lautvarianten sind sogenannte Vaternamen und gehen auf den zweigliedrigen germanischen Personennamen «Ragin-hart» zurück. Hans-Peter Schifferle, ehemaliger Chefredaktor des Schweizerischen Idiotikons, erläutert, wie es zu den vielen Varianten gekommen ist und wo in der Schweiz sie jeweils verbreitet sind.…
Selten benennen wir Personen aus der Umgebung mit dem richtigen Namen. Und spricht man über sie, wirds rasch emotional: Kosenamen, Übernamen und allerlei Schimpfwörter sind unserer Hörerschaft aufgefallen. Hörerinnen und Hörer stellen der SRF-Mundartredaktion Berge von Dialektfragen: «Hootsch» und «Glünggi» sind Berner Schimpfwörter für schlampige Lüt. Männer kann man in der Schweiz als «Hagestolz», als «Gragööl» oder als «Trucklimuuser» bezeichnen. Um überraschende und lustvoll geschaffene Bezeichnungen für Menschen geht es im Dini-Mundart-Magazin. Mundartredaktor Christian Schmutz ist bei Adi Küpfer im Studio und beantwortet eine Reihe von Fragen aus der Hörerschaft zu derartigen Übernamen. Kummerbuben: Adieu nach 20 Jahren Im zweiten Teil des Magazins verabschiedet Musikredaktor Claudio Landolt die «Kummerbuebe» von den Schweizer Bühnen. Sie haben Schweizer Volkslieder im Tom-Waits-Stil umgeschrieben. Und Hans-Peter Schifferle vom Idiotikon seziert den Familiennamen «Wälchli».…
Das jährliche Stelldichein der Schweizer Mundartkunst-Szene in Arosa fand heuer zum achten und letzten Mal statt. Wir werfen einen Blick zurück auf die diesjährige Ausgabe und auf die Geschichte des Festivals. Es ist über die Jahre eine schöne Tradition geworden: Immer Anfang Oktober treffen sich vor Arosas wunderbarer Bergkulisse aktuelle Künstlerinnen und Künstler, die auf Mundart arbeiten, und bieten dem Publikum vielseitige Einblicke in ihre Kunst. Grosse Namen wie Züri West, Sina, Franz Hohler oder Lisa Christ (frisch gebackene Preisträgerin des Salzburger Stiers 2025) treffen auf weniger bekannte Talente, jung trifft auf alt, Schaffhauser Dialekt trifft auf Bern- und Baseldeutsch. Auch dieses Jahr war in Arosa vier Tage lang ein hochkarätiges Programm zu bestaunen – mit überraschend viel Mut zum Politischen und mit vielen Beiträgen, die die Vielfalt der Mundarten und das Erzählen feierten. Der grosse Hammer kam jedoch zu allerletzt: Der Aroser Tourismusdirektor Roland Schuler verkündete nach der Abschlussveranstaltung mit Franz Hohler überraschend, die diesjährige Ausgabe des Arosa Mundartfestivals sei die letzte gewesen. In der Sendung lassen lassen wir einige Höhepunkte der diesjährigen Festivalausgabe revue passieren, und wir nehmen das Ende der achtjährigen Festivalgeschichte in Arosa zum Anlass für eine Rückschau. Ausserdem erklären wir im Mundartbriefkasten die Ausdrücke «repupieren» und «gwaglet» sowie den Familiennamen Jenzer, und wir stellen den frisch auf Aargauerdeutsch erschienenen Band «Asterix der Aargallier» vor. Buchhinweis: * Asterix de Aargallier, übersetzt von Jan SEVEN Dettwyler. Egmont Comic Collection 2024.…
Schweizer Mundarten, die wir nicht eindeutig einer Region zuordnen können, titulieren wir häufig als «Bahnhofbuffet-Olten-Dialekt». Doch wo kommt diese Vorstellung her, und was bedeutet sie eigentlich für die Mundartkunst? Franz Hohler und Lisa Christ, beide aus Olten, geben im Gespräch Auskunft. Ein bisschen von diesem Dialekt hier, ein bisschen von jenem da – aber nichts wirklich. So stellen sich hierzulande viele den «Bahnhofbuffet-Olten-Dialekt» vor. Er ist nicht exakt einer Region zuzuordnen, nicht «rein», sondern ein Gemisch – manche sprechen gar abschätzig von einer dialektalen «Promenadenmischung». Warum ist die «Reinheit» beim Dialekt für viele so wichtig? Ist «unreiner» Dialekt schlechter? Und was hat eigentlich dieses ominöse Restaurant am Oltner Bahnhof mit alldem zu tun? Diesen Fragen gehen Nadia Zollinger und Markus Gasser aus der SRF-Mundartredaktion nach – zusammen mit zwei Menschen, die es wissen müssen, weil sie selbst aus Olten stammen: mit der Spoken-Wort-Künstlerin und Autorin Lisa Christ und dem Liedermacher, Kabarettist und Schriftsteller Franz Hohler. Das Gespräch fand live vor Publikum am Arosa Mundartfestival 2024 statt. Familiennamen Candinas, Curschellas, Decrusch, Dedual, Seglias Familiennamen-Experte This Fetzer vom Schweizerischen Idiotikon erklärt gleich eine ganze Reihe Bündner Familiennamen: Candinas, Curschellas, Decrusch, Dedual, Seglias. Sie alle gehen auf Orts- oder Flurnamen zurück.…
«Dini Mundart» live vom Mundartfestival Arosa. Zu Gast sind drei junge Bühnenkünstlerinnen, die in verschiedenen Sprachen schreiben. Welche Rolle spielt dabei die Mundart? Zu hören sind Kurzauftritte und engagierte Diskussionen. Moderiert wird der Abend von Monika Schärer. Angefangen haben alle drei eingeladenen Gäste mit Texten in der Sprache ihrer jeweiligen Mütter. Mittlerweile sind sie alle polyglott unterwegs. Die junge Zürcher Rapperin Lou Kaena begeistert als Sängerin und Songwriterin mit ihrer warmen und charmanten Stimme und den tiefgründigen Texten weit über die Hip-Hop-Szene hinaus. Bisher sang sie vor allem in der Sprache ihrer franko-algerischen Mutter: Französisch. Nun gibt es einen ersten Song mit Zürichdeutschen Textpassagen. Fine Degen aus Basel ist seit 2017 auf den Slam-Poetry-Bühnen unterwegs. Zunächst ausschliesslich in der Sprache ihrer Berliner Mutter: Hochdeutsch. Seit bereits mehreren Jahren schreibt und performt sie auch Baseldeutsch. Die Engadinerin Cinzia präsentiert als Singer-Songwriterin eigene Lieder auf Englisch und in ihrer Muttersprache Rätoromanisch - wobei sie differenziert mit den Varianten Vallader (Unterengadin) und Jauer (Münstertal) spielt. Alle drei Künstlerinnen geben Kostproben ihrer Texte und Songs. Monika Schärer (Moderation) und Markus Gasser (Mundartredaktion) diskutieren mit ihnen die Wahl der Bühnensprache, die Wirkung von Nähe und Distanz, die durch die Wahl der Muttersprache entstehen kann und überhaupt: Wie es ist, als junge Künstlerin heute Texte zu verfassen. In einer Zeit, in der jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird. Live aus dem Kongresssaal im Sport-und Kongresszentrum Arosa.…
Im neuen Glarner Mundartwörterbuch sind etwa 10'000 Dialektwörter versammelt. Freiwillige und Sprachwissenschaftler haben dafür zusammengearbeitet. Vierhundert Seiten dick ist das Glarner Mundartwörterbuch, das 2024 nach dreijähriger redaktioneller Arbeit und nach deutlich längerer Vorbereitungszeit veröffentlicht wurde. Darin sind etwa 10'000 Dialektwörter aus dem Kanton Glarus versammelt, darunter auch solche, die heute nicht mehr gebräuchlich sind. Ausserdem bietet das Wörterbuch Informationen über Aussprache und Grammatik des Glarner Dialekts. In der Sendung erklärt der Glarner Sprachwissenschaftler Kevin Müller, was den Glarner Dialekt ausmacht. Dodo Brunner, Präsidentin des Vereins, der das Wörterbuch herausgibt, erzählt, wie es zustandekam und welche Rolle eine Professorin von der Universität Sorbonne in Paris dabei spielte. Mundartausdrücke und Familiennamen Ausserdem in der Sendung: Antworten auf die folgenden Fragen. Wo sagt man «bis so guet» und wo «sig so guet»? Was könnte die Frage «Häsch s Bitzgi usi bätzlät?» bedeuten? Und woher kommt der Familienname Wey?…
Es Tüpfi, e Chleechue, e Lauch und e Bräzelibueb. Schimpfwörter sind Glücksache, schrieb Mani Matter einst. Weil man nicht so genau sagen könne, was sie wörtlich bedeuten. Aber mehr noch sind Schimpfwörter ein Spiegel gesellschaftlicher Normen und Werte. Was sagt das über uns? Aus Wörtersammlungen lässt sich ablesen, dass Beschimpfungen von Frauen oft auf Äusserliches zielen (Vogelschüüchi, Marketussi) oder auf einen widerspänstigen Charakter (Chlöpfschiit, Rääf), während man Männer eher beleidigt, indem man sie als untauglich in praktischen Dingen beschimpft (Pfiiffe, Halbschue). Spannend wird es, wenn man Beschimpfungen vergleicht, welche auf die sexuelle Aktivität von Männern und Frauen zielen. Wenn eine Frau als «Dorfmatratze» bezeichnet wird und ein Mann als «Casanova», bewertet man sexuelle Promiskuität höchst unterschiedlich. Hier spielt auch heute noch im Wortschatz eine bedenkliche gesellschaftliche Doppelmoral. Wieder einmal diskutieren Markus Gasser und Nadia Zollinger von der SRF-Mundartredaktion über mehr als nur die Sprache! Familiennamen Vögeli, Vögelin, Vögele Sprachexperte Hans-Peter Schifferle erläutert den Familiennamen Vögeli und die Varianten Vögelin und Vögele. In allen Schreibvarianten ist der Name im ganzen alemannisch-schwäbischen Raum verbreitet, wobei die heute vor allem im Baselbiet und im Elsass verbreitete Form Vögelin als älteste Basisform gelten kann. Der Name ist als Übername für «einen sangesfrohen, leicht beschwingten, von losen Einfällen übersprudelnden Menschen» entstanden, wie es in einem älteren Namenlexikon heisst, und er ist vielerorts seit dem 13. Jahrhundert bezeugt.…
Vielfalt. Das ist das grosse Thema in Guy Krnetas aktuellem Buch mit Geschichten und Spoken-Word-Texten. Dabei ist die Vielfalt der Arten genauso gemeint wie die der Sprache oder der Menschen. Guy Krneta ist ein engagierter Schriftsteller. Und ein unterhaltsamer zugleich. So sind auch seine Texte von gesellschaftlichem Anliegen genauso geprägt wie von gekonntem Erzählen. In seinem aktuellen Erzählband «Hüener lachen angers» berichtet der Berner Mundartschriftsteller und Theaterdramaturg vom Leben mit Widersprüchen, von Träumen und Hoffnungen und von gesellschaftlichen Abgründen, von denen ihm der Zustand der Natur am meisten unter den Nägeln brennt. Und ganz nebenbei klärt der Sprachkünstler Guy Krneta auch noch die Frage, ob Hühner, die auf Französisch «cot, cot, codet» sagen, in Frankreich auch anders lachen als ihre deutschsprachigen Schwestern. Buchangaben: Guy Krneta. Hüener lachen angers. 168 Seiten. Zytglogge, 2024.…
Da chum ich Vögel über! Fixierte Wortkombinationen fallen rasch auf und begleiten uns im Alltag. Um kreative Redewendungen geht es im Dini-Mundart-Magazin. Hörerinnen und Hörer stellen der SRF-Mundartredaktion Berge von Dialektfragen: «en Vogu übercho», «dure bi root», «e Meise ha». Gerade bei Wendungen, mit denen man jemandem sagen kann, er sei nicht ganz bei Trost, sind wir super-kreativ. Oder wir umschreiben spielerisch ein Durcheinander oder einen Streit: «da hesch de Mais»! Bis wir am Schluss «uf de Stümpe si»! Mundartredaktor Christian Schmutz ist live bei Adi Küpfer im Studio und beantwortet eine Reihe von Fragen zu Wortkombinationen aus der Hörerschaft. Im zweiten Teil seziert Gabriela Bart vom Idiotikon den Familiennamen Becher. Und da stellt André Perler das neue Werk des süddeutschen Mundartdichters Markus Manfred Jung vor.…
Die Eigenheit von Zürichdeutsch ist, dass es keine Eigenheiten hat. Wenn dieses Bonmot über «Züritüütsch» stimmt, warum erkennt dann die restliche Deutschschweiz so zuverlässig jede «Zürischnure»? Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion gehen dieser Frage intensiv nach. Sobald man genauer hinhört, erlebt man auch im Kanton Zürich einen vielfältigen und interessanten Schatz an typischen Klängen und Wörtern. Für das grosse Gebiet und die vielen Sprechenden ist Zürichdeutsch allerdings erstaunlich homogen. Regionale Varianten gibt es, aber man muss sie mit der Lupe suchen und am besten bei älteren Semestern. Wörter wie «Söistock», «Anketrindli» oder «Herdöpfeltampf» zum Beispiel. Und die erwähnte «Zürischnure» gibt es zwar, sie hat aber weniger mit dem in Zürich gesprochenen Dialekt zu tun als mit den Vorurteilen, die man vom Charakter und der Redeweise von Zürcherinnen und Zürchern hat. Alles Wüteriche? - Die Ursprünge der Familiennamen Deuber und Dober Der Familienname Deuber erscheint heute in der Schweiz auch in den Schriftformen Teuber und Täuber. Der Name ist zum mittelalterlichen Verb «töuben» gebildet, das zwei völlig unterschiedliche Bedeutungen haben kann: Erstens «taub machen, taub werden» (im Sinne von wütend, zornig machen resp. werden), zweitens «ein Blasinstrument spielen, die Flöte blasen». Deuber kann somit entweder als Übername für einen Wüterich oder als Berufsbezeichnung für einen Musikanten entstanden sein. Dober geht vom mittelhochdeutschen Verb «toben» mit der Bedeutung «wüten, sich wild und ungeberdig verhalten» aus. Der Familienname Dober ist somit als Übername für einen Wüterich entstanden.…
Andreas Bertschi macht sich in seinem Büchlein «Fêrhêldnismêssig onmessfêrschdändlîch» Gedanken zur Schreibung von Schweizerdeutsch: Es wäre doch möglich, unsere Mundarten genauer und einfacher aufzuschreiben, oder? «Mit den verbreiteten Schreibkonventionen können wir unsere Mundart nur unpräzise verschriftlichen», bemerkte Künstler und Grafiker Andreas Bertschi beim SMS-Schreiben. Diese Erkenntnis war die Initialzündung, sich intensiv mit der Schreibung von Schweizerdeutsch zu beschäftigen. Welche Schreibung wird der Mundart gerecht? In seinem Büchlein «Fêrhêldnismêssig onmessfêrschdändlîch» überlegt er, ob man Laute wie «sch» und «ch» nicht mit einem einzigen Zeichen schreiben könnte. Ob «verschtändlich» oder «verschtäntlich» näher an der gesprochenen Sprache ist. Oder ob feine Unterschiede im Klang wie bei «Schloss» (Schloss) und «Schloss» (Schluss) der Klarheit willen nicht auch schriftlich dargestellt werden müssten. In der Sendung sprechen wir mit Andreas Bertschi unter anderem darüber, warum Wörtern für ihn eine «richtige» und eine «falsche» Gestalt haben können, wie genau die Niederschrift von Gesprochenem überhaupt sein kann, und ob Schreibkonventionen unser Denken und Handeln beeinflussen. Kulinarische Redensarten und Taschen in Küchenschürzen Im zweiten Teil dieser Sendung stellen wir ein neues Büchlein über Redewenungen vor: In «Hier geht es um die Wurst» wird die Herkunft von kulinarischen Redensarten erklärt. Ausserdem beantworten wir wieder eine Reihe Mundart-Fragen. Diese Woche zu den Wörtern «Saz» für die Fläche direkt vor der Haustüre und «Schöibebumper» für die Tasche vorne an der Küchenschürze sowie zum Familiennamen «Goldiger» bzw. «Goldinger». Buch-Hinweise: * Andreas Bertschi: Fêrhêldnismêssig onmessfêrschdändlîch, Der gesunde Menschenversand 2024. * Julia Floss: Hier geht es um die Wurst. Und andere Redensarten aus der Küche. Mit Illustrationen von Nikolaus Heidelbach, Dumont 2024.…
Wie kommen Wildpflanzen zu ihren Mundartbezeichnungen? Dieser Frage geht ein neues, sprachlich-botanisches Nachschlagewerk nach. Es geht um Pflanzennamen im Oberbaselbiet, hat aber auch für Mundart- und Pflanzenbegeisterte ausserhalb dieser Region einiges zu bieten. Über zehn verschiedene Mundartnamen sind im Oberbaselbiet fürs Busch-Windröschen bekannt – von «Anemoone» über «Gùggerblueme» oder «Litzerli» bis hin zum «Hemmliglunggi», der im Titel dieses neuen Buchs steht. Wie all diese verschiedenen Bezeichnungen zu erklären sind, war der Forschungsgegenstand von Mirjam Kilchmann. Die Linguistin war im Team von Autor Andres Klein zuständig für die Deutung der Mundartnamen. In der Sendung stellen wir den Band «Dittiblache und Hemmliglunggi» vor, und wir begleiten Mirjam Kilchmann auf eine kleine Exkursion in die Natur. Sie spricht über die Arbeit am Buch und erläutert an einigen Beispielen, wie Mundart-Pflanzennamen typischerweise aufgebaut sind, und was sie uns für Hinweise über Aussehen, Vorkommen und Verwendung der Pflanze geben können. Ausserdem erklären wir den Bachnamen Gisentella, den Ausdruck «es Tamtam um öppis mache» und den Familiennamen Schweighauser. Buchhinweis: * Andres Klein, Mirjam Kilchmann et al.: Dittiblache und Hemmliglunggi – Mundartnamen von Wildpflanzen im Oberbaselbiet. 235 Seiten. Verlag Baselland, 2024.…
Wie haben sich unsere Dialekte in den letzten Jahrzehnten verändert? Nimmt die Dialektvielfalt wirklich ab? Was hat sich neu entwickelt? Antworten auf diese Fragen gibt es in unserer Sommerserie zum neuen «Dialäktlas». Heutiger Fokus: Mensch und Körper. Schweizerdeutsch wurde neu vermessen: Ein Forschungsteam der Universität Bern um Linguist Prof. Adrian Leemann hat in den letzten Jahren etwa 1000 Personen aus 125 Orten in der ganzen Deutschschweiz ausführlich zu ihrem Dialekt befragt – jeweils zwei bis drei Stunden lang. Es ist die wohl umfassendste Untersuchung des Schweizerdeutschen seit dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz», der auf Befragungen aus den 1940/50er-Jahren basiert. Dialäktatlas zeigt Schweizerdeutsch von heute Aus den Antworten der Befragungen des Teams von Adrian Leemann ist der «Dialäktlas» entstanden - mit vielen Dialektkarten, auf denen ersichtlich ist, wo man heute wie sagt. Dazu sind zum Vergleich auch die jeweiligen Karten aus dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz» abgebildet. Ab Ende Jahr wird der «Dialäktlas» zu kaufen sein. SRF hat bereits Einblick in die Karten und Texte erhalten. Während fünf Wochen präsentiert die Mundartredaktion in diesem Sommer die spannendsten Erkenntnisse. Mensch & Körper Sagen Sie eher «Chind» oder «Khind»? Kennen Sie den Ausdruck «Laubfläcke» noch, oder sind das für Sie «Summersprosse»? Was die Antworten auf diese Fragen über Ihre Zugehörigkeit zu Altersgruppen und Dialektregionen verraten können, dem gehen wir in dieser Sendung unter anderem nach. Ausserdem geht es um Veränderungen an unseren Bezeichnungen für Geschwister, Kleinkinder und für den Schluckauf.…
Wie haben sich unsere Dialekte in den letzten Jahrzehnten verändert? Nimmt die Dialektvielfalt wirklich ab? Was hat sich neu entwickelt? Antworten auf diese Fragen gibt es in unserer Sommerserie zum neuen «Dialäktlas». Heutiger Fokus: Ausdrücke rund ums Unterwegssein. Schweizerdeutsch wurde neu vermessen: Ein Forschungsteam der Universität Bern um Linguist Prof. Adrian Leemann hat in den letzten Jahren etwa 1000 Personen aus 125 Orten in der ganzen Deutschschweiz ausführlich zu ihrem Dialekt befragt - jeweils zwei bis drei Stunden lang. Es ist die wohl umfassendste Untersuchung des Schweizerdeutschen seit dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz», der auf Befragungen aus den 1940/50er-Jahren basiert. Dialäktatlas zeigt Schweizerdeutsch von heute Aus den Antworten der Befragungen des Teams von Adrian Leemann ist der «Dialäktlas» entstanden - mit vielen Dialektkarten, auf denen ersichtlich ist, wo man heute wie sagt. Dazu sind zum Vergleich auch die jeweiligen Karten aus dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz» abgebildet. Ab Ende Jahr wird der «Dialäktlas» zu kaufen sein. SRF hat bereits Einblick in die Karten und Texte erhalten. Während fünf Wochen präsentiert die Mundartredaktion in diesem Sommer die spannendsten Erkenntnisse. Unterwegs Ums Unterwegssein in einem weiteren Sinn geht es bei vielen der Ausdrücke, die das Forschungsteam vom «Dialäktatlas» abgefragt hat: Warum zum Beispiel sagen ältere Menschen eher «Ich wohne z Bern» und jüngere immer häufiger auch «Ich wohne in Bern»? Und warum ist «Rugelistäge» kein gängiger Mundartausdruck für eine Rolltreppe? Ausserdem erfahren Sie in der Sendung Überraschendes über das Mundartwort «schlööfle» für Schlittschuhlaufen, über den Unterschied zwischen «hinauf» und «herauf» sowie über die Aussprache des R, zum Beispiel im Wort «Rad».…
Wie haben sich unsere Dialekte in den letzten Jahrzehnten verändert? Nimmt die Dialektvielfalt wirklich ab? Was hat sich neu entwickelt? Antworten auf diese Fragen gibt es in unserer Sommerserie zum neuen «Dialäktlas». Heutiger Fokus: Kulinarisches. Schweizerdeutsch ist neu vermessen worden: Ein Forschungsteam der Universität Bern um Linguist Prof. Adrian Leemann hat in den letzten Jahren etwa 1000 Personen aus 125 Orten in der ganzen Deutschschweiz zu ihrem Dialekt befragt - jeweils zwei bis drei Stunden lang. Es ist die wohl umfassendste Untersuchung des Schweizerdeutschen seit dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz», mit Befragungen aus den 1940/50er-Jahren. Dialäktatlas zeigt Schweizerdeutsch von heute Aus den Antworten der Befragungen des Teams von Adrian Leemann ist der «Dialäktlas» entstanden - mit vielen Dialektkarten, auf denen ersichtlich ist, wo man heute wie sagt. Dazu sind zum Vergleich auch die jeweiligen Karten aus dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz» abgebildet. Ab Ende Jahr wird der neue «Dialäktlas» zu kaufen sein. SRF hat bereits Einblick in die Karten und Texte erhalten. Während fünf Wochen präsentiert die Mundartredaktion in diesem Sommer die spannendsten Erkenntnisse. Speis und Trank In der dritten Sendung geht es um kulinarische Begriffe. Stabil präsentieren sich die Lautungen Späck vs. Speck und Chääs vs. Chees. Einen ziemlich linearen Wandel erleben Schoggistängeli und Härdöpfel. Standarddeutsch-Einfluss ist bei Butter und Zwible zu beobachten. Die Schweizer «Marktwörter» Rösti und Rande setzen sich flächendeckend durch. Für die grösste Überraschung sorgt aber das Wort Grossmutter für die Käsekruste im Fondue-Caquelon.…
Wie haben sich unsere Dialekte in den letzten Jahrzehnten verändert? Nimmt die Dialektvielfalt wirklich ab? Was hat sich neu entwickelt? Antworten auf diese Fragen gibt es in unserer Sommerserie zum neuen «Dialäktlas». Heutiger Fokus: Kommunikation. Schweizerdeutsch wurde neu vermessen: Ein Forschungsteam der Universität Bern um Linguist Prof. Adrian Leemann hat in den letzten Jahren etwa 1000 Personen aus 125 Orten in der ganzen Deutschschweiz ausführlich zu ihrem Dialekt befragt - jeweils zwei bis drei Stunden lang. Es ist die wohl umfassendste Untersuchung des Schweizerdeutschen seit dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz», der auf Befragungen aus den 1940/50er-Jahren basiert. Dialäktatlas zeigt Schweizerdeutsch von heute Aus den Antworten der Befragungen des Teams von Adrian Leemann ist der «Dialäktlas» entstanden - mit vielen Dialektkarten, auf denen ersichtlich ist, wo man heute wie sagt. Dazu sind zum Vergleich auch die jeweiligen Karten aus dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz» abgebildet. Ab Ende Jahr wird der «Dialäktlas» zu kaufen sein. SRF hat bereits Einblick in die Karten und Texte erhalten. Während fünf Wochen präsentiert die Mundartredaktion in diesem Sommer die spannendsten Erkenntnisse. Kommunikation Wie reden wir eigentlich im Alltag so miteinander? Dieser Frage ist das «Dialäktlas»-Forschungsteam in verschiedenen Aspekten nachgegangen. Zum Beispiel haben sie die verschiedenen Grussformeln abgefragt, die zu unterschiedlichen Tageszeiten angewendet werden. Oder ob wir den Vor- oder den Nachnamen zuerst sagen. Ausserdem erfahren Sie in dieser Sendung, dass sich die Aussprache von «nichts» in den verschiedenen schweizerdeutschen Dialekten in den letzten Jahrzehnten kaum verändert hat, warum die Laute «p» und «t» im Schweizerdeutschen immer mehr «behaucht» werden (z.B. «Phatrick» statt «Patrick» und «Thee» statt «Tee») sowie die Gründe, warum die Leute beim Aussteigen aus dem Bus manchmal «Ade, merci!» sagen und manchmal nicht.…
Wie haben sich unsere Dialekte in den letzten Jahrzehnten verändert? Nimmt die Dialektvielfalt wirklich ab? Was hat sich neu entwickelt? Antworten auf diese Fragen gibt es in unserer Sommerserie zum neuen «Dialäktlas». Heutiger Fokus: Pflanzen und Tiere. Schweizerdeutsch wurde neu vermessen: Ein Forschungsteam der Universität Bern um Linguist Prof. Adrian Leemann hat in den letzten Jahren etwa 1000 Personen aus 125 Orten in der ganzen Deutschschweiz ausführlich zu ihrem Dialekt befragt - jeweils zwei bis drei Stunden lang. Es ist die wohl umfassendste Untersuchung des Schweizerdeutschen seit dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz», der auf Befragungen aus den 1940/50er-Jahren basiert. Dialäktatlas zeigt Schweizerdeutsch von heute Aus den Antworten der Befragungen des Teams von Adrian Leemann ist der «Dialäktlas» entstanden - mit vielen Dialektkarten, auf denen ersichtlich ist, wo man heute wie sagt. Dazu sind zum Vergleich auch die jeweiligen Karten aus dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz» abgebildet. Ab Ende Jahr wird der «Dialäktlas» zu kaufen sein. SRF hat bereits Einblick in die Karten und Texte erhalten. Während fünf Wochen präsentiert die Mundartredaktion in diesem Sommer die spannendsten Erkenntnisse. Pflanzen und Tiere In der ersten Sendung geht es um Pflanzen und Tiere: Etwa, warum und wie stark sich hochdeutsche Wörter wie «Löwenzahn», «Schmetterling» oder «Pfärd» im Schweizerdeutschen ausbreiten und dabei alte mundartliche Varianten verdrängen. Oder wie beeindruckend stabil der Klang der Dialekte, die Lautung bleibt: Zum Beispiel wird der Laut «ei» wie etwa in «Geiss» in den meisten Regionen der Deutschschweiz immer noch gleich ausgesprochen wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.…
Jakob Semotan ist Sänger an der Wiener Volksoper. Jetzt hat er sich einen Traum erfüllt und mit «Thomas wartet» einen Liederabend mit Tom Waits-Songs erarbeitet. Dass dieser Abend auf Wienerisch stattfinden wird, war ursprünglich gar nicht geplant. Das «Bronski & Grünberg Theater» in Wien besteht aus einer Kneipe, einem Bühnenraum und einer Küche, die durch eine Durchreiche mit der Kneipe verbunden ist. Ausgerechnet durch diese Durchreiche zwängt sich der Sänger Jakob Semotan während des ersten Songs seines Bühnenprogramms «Thomas wartet» mit Wienerischen Tom-Waits-Übersetzungen, bevor es im Bühnenraum weitergeht. Inszeniert hat den Abend Regisseurin Edtmeier und sie hat bei der Erarbeitung des Programms zwei Dinge durchgesetzt: Dass es ein Bühnenstück wird und dass die Texte auf Deutsch sind. Bei der Erarbeitung der Texte, für die Jakob Semotan selbst verantwortlich war, wurde aber rasch klar, dass es gleich Dialekt sein wird. Denn das Wienerische strahlt dieselbe melancholische Abgründigkeit aus wie die englischen Originaltexte.…
Interviews mit Fussballern direkt nach dem Match haben einen zweifelhaften Ruf. Die einen finden sie peinlich, andere nehmen gerne an den Emotionen der Spieler teil. Aber stimmt der Vorwurf, diese Interviews seien reine Floskelparaden? Die Antwort ist ein entschiedenes «Jein». Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion analysieren diese spezielle Interviewsituation direkt nach einem Fussballspiel, definieren den Begriff «Floskel» und diskutieren witzige Beispiele, auch von der aktuellen Fussball-EM der Männer. Und sie fragen sich, was am Mythos dran ist, Fussballer würden von Medientrainern auf Floskeln getrimmt. Zu Wort kommen alle Beteiligten: Profifussballer Fabian Frei (FCB) und David von Ballmoos (YB), Remo Meister, Medienverantwortlicher beim FC Basel, sowie SRF-Sportjournalist Jeff Baltermia. Kleiner Spoiler: Wer diese Episode gehört hat, wird künftig Nachmatchinterviews mit anderen Ohren hören! Familiennamen Wermelinger, Nebiker und Bremgartner Gabriela Bart vom Schweizerischen Idiotikon erläutert, warum Ortsnamen zu Familiennamen werden konnten. Denn die Familiennamen Wermelinger, Nebiker und Bremgartner gehen auf die Ortsnamen Wermelingen, Nebikon und Bremgarten zurück. Auch was diese Ortsnamen ursprünglich bedeuteten, wird ausführlich erläutert.…
Flurnamen prägen uns und auch unsere Landschaften. Um kleine, belebte Orte und ihre Namen drehen sich die Mundartfragen im heutigen Magazin. Der Interlakner Aussichtspunkt «Harder Kulm» zieht enorm. Aber woher hat er seinen Namen? Welche Tiere sind durch die Zürcher «Rössligasse» geritten und welche Pferde durch den «Tiergarte» in Niederlenz? Was könnte hinter dem Schaffhauser «Lieblosental» liegen, was hinter dem Freiburger «Ledeu»? Zwischen grösseren Siedlungen und unbewohnten Fluren zählt die Schweiz Tausende Einzelhöfe, Weiler und bewohnte Strassen. Sie haben auf ganz unterschiedliche Weise ihren Namen bekommen. Genau um Geschichten hinter solchen Namen drehen sich die Fragen bei Dini-Mundart-Schnabelweid. Viele Hörerinnen und Hörer haben sie eingebracht. Christian Schmutz ist bei Adi Küpfer im SRF1-Studio und beantwortet live Hörerfragen zum Thema. Im zweiten Teil geht es um den Familiennamen Wallimann. Zum Schnabelweid-Magazin gehört jeweils auch ein aktueller Musiktipp aus der SRF-Musikredaktion, diesmal zu «Sensemaa» von Patent Ochsner.…
Der bekannte Schweizer Schauspieler und Autor legt einen weiteren Band mit Texten aus der und über die Innerschweiz vor. Diesmal quasi dreisprachig: Obwaldner-, Urner- und Hochdeutsch kommen zusammen. Hanspeter Müller-Drossaart kann an vielen Orten als «hiesig» gelten: In Sarnen (OW), wo er geboren ist, in Erstfeld, wo er aufgewachsen ist, oder in Dietikon, wo er heute lebt. Den Wechsel vom Obwaldner- ins Urnerdeutsche in der Kindheit beschreibt er unironisch als Erlernen einer neuen Sprache: Die beiden Dialekte seien sich zwar ähnlich, aber nur schon in ihrer Tonalität für ihn ziemlich verschieden, sagt er. Als Schauspieler bewegt Hanspeter Müller-Drossaart sich mühelos zwischen verschiedenen Mundarten und dem Hochdeutschen hin und her – und genau das tut er auch in seinem neusten Buch mit dem ironisch angehauchten Titel «Hiäsigs». Ironisch deshalb, weil die Quintessenz seiner Texte ist: Alles kann «hiesig» sein, man muss es nur auf die richtige Weise anschauen. Hanspeter Müller-Drossaart vereint längere und kürzere Gedichte in Mundart sowie erzählende oder fast essayistische Texte auf Hochdeutsch in seinem Buch. «Hiäsigs» ist gleichermassen eine Hommage an die Innerschweiz, an die Menschen, die dort Leben und an ihre Sprache. Es sei eine Region, in der man mit ganz wenigen Worten in Mundart viel sagen könne, sagt der Autor. In der Sendung sprechen wir mit Hanspeter Müller-Drossaart über sein neustes Buch, über sein Verhältnis zu den unterschiedlichen Sprachen, die er dafür benutzt hat, und darüber, warum der Begriff «hiesig» mit Vorsicht zu geniessen ist. Ausserdem erklären wir die Wörter «Kapare», «Seygemeinde» und «Feuerstattberechtigte» sowie den Familiennamen Stricker. Buchhinweis: * Hanspeter Müller-Drossaart: Hiäsigs. Bildfluss 2024.…
«Mampf», «glugglugg» und «jubilier!» Am 9. Juni wird Donald Duck 90 Jahre alt. Zu seinen Ehren vertiefen sich Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion in die Sprache der Comics. Was ist so speziell daran und in welchem Verhältnis steht sie zur Alltagssprache? Eine zentrale Rolle spielt der sogenannte «Erikativ». Der Begriff erinnert an Erika Fuchs, die jahrzehntelang die Disney-Comic-Hefte ins Deutsche übertragen und damit die deutsche Schriftsprache mit neuen Elementen wie eben dem Erikativ bereichert hat. Damit sind Verbformen wie «seufz» oder «grübel» gemeint. Ausserdem wird die Geschichte der Comics besprochen mit seinen Vorformen in mittelalterlichen Heiligenbildern und bei Wilhelm Busch. Als bekennender Asterixianer analysiert Markus Gasser ausserdem die Vorzüge von Asterix auf Berndeutsch. Wer Inspiration sucht im Bereich Fluchen, kommt ebenfalls auf seine Kosten: Kapitän Haddock aus Tim und Struppi liefert kreatives Vokabular - «Hunderttausend heulende und jaulende Höllenhunde!» Familiennamen Baumberger, Bomberger und Bamberger Baumberger, Bomberger und Bamberger sind regionale Aussprachevarianten ein- und desselben Familiennamens. Es sind sogenannte Wohnstätten- oder Herkunftsnamen zu einem Flurnamen Baumberg. Baumberg bezeichnete im Spätmittelalter aber nicht einfach einen Ort, wo es Bäume hatte, sondern einen, wo Obstbäume kultiviert wurden, ähnlich wie Baumgarten oder Bangert. Die Variante Bomberger ist in zwei Gemeinden der Ostschweiz alteinheimisch, in Oberhelfenschwil SG und in Oberwangen TG, und entspricht der dortigen Aussprache «Bomm» für Baum. Bamberger ist in der Schweiz nur gerade in der aargauischen Gemeinde Siglistorf alteinheimisch.…
Der Schaffhauser Autor Andri Beyeler hat auf Mundart eine bewegende, literarische Biografie des sozialistischen Berner Druckers Fritz Jordi geschrieben – in einer besonderen, zweistimmigen Form und aufwändig illustriert. Auf der Wanderschaft nach seiner Druckerlehre kommt der junge Berner Fritz Jordi Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland in Kontakt mit dem Sozialismus. Zurück in der Schweiz übernimmt er als überzeugter Sozialist die Druckerei des Vaters, gründet eine Genossenschaft und wird zu einem der wichtigeren Herausgeber von sozialistischen Drucksachen. Als solcher gerät er immer wieder ins Visier der Behörden. Später im Leben wendet er sich vom aktiven Sozialismus ab und gründet im Tessin eine Künstlerkommune. Eine Mischung aus Literatur und Dokumentation Der Schaffhauser Autor und Schauspieler Andri Beyeler beschäftigt sich schon seit über 10 Jahren mit Fritz Jordi. Zunächst widmete er sich ihm auf der Theaterbühne, nun erzählt er dessen bewegtes Leben anhand von umfassend recherchierten Dokumenten (Zeitungen, Briefe, Flugblätter, Akten) auf Mundart nach – und illustriert es mit zahlreichen Zeichnungen im Stil von Holzschnitten aus der Zeit. Im Gespräch mit Andri Beyeler erfahren wir, was ihn an der Figur Fritz Jordi besonders beeindruckt hat, warum er sich für eine Mischform aus Literatur und Dokumentation entschieden hat, und was es mit seiner speziellen, mehrstimmigen Erzählform auf sich hat. Eine Mischung aus Mundart und Hochdeutsch Später in der Sendung stellen wir Ihnen das besondere Buch «Kruttingen - e Dorfgschicht» von Marianne Erne, Patricia Jäggi, Kathrin Probst und Katharina Wehrli vor. Erste Besonderheit: Die vier Frauen haben die Erzählung gemeinsam geschrieben. Jede war für die Entwicklung einer Hauptfigur zuständig. Zweite Besonderheit: Die Erzählung ist auf Standarddeutsch geschrieben, während die direkte Rede, die Dialoge auf Schweizerdeutsch verfasst sind. Warum sie sich so entschieden haben und welche Herausforderungen sich ihnen beim Schreiben gestellt haben, erzählt eine der Autorinnen, Kathrin Probst in unserer Sendung. Zum Abschluss der Mundartstunde erwartet Sie der beliebte Briefkasten mit Fragen von Hörerinnen und Hörern zu Dialektwörtern und mit Antworten von unseren Mundartexperten. Diese Woche mit dabei: Der Flurname «Säspel» in Nunningen und der Ausdruck «Möielimuul» sowie der Familienname Reichmuth. Buchhinweise: * Andri Beyeler. Sang von einem Drucker und Siedler. Der gesunde Menschenversand, 2024. * Marianne Erne, Patricia Jäggi, Mathrin Probst & Katharina Werhrli: Kruttingen - e Dorfgschicht. Edition Gaggalaariplatz, Arisverlag, 2023.…
In der deutschen Sprache enthält praktisch jeder Satz ein Merkmal für «männlich» oder «weiblich». Etwa eine Personenbezeichnung wie «Sänger» oder ein Pronomen wie «ihre». Für eine non-binäre Person ist das ein gröberes Problem. Was tun? Luca Koch kennt sich hier aus, denn Luca ist non-binär. Markus Gasser und Nadia Zollinger von der SRF-Mundartredaktion diskutieren mit Luca die vielen Möglichkeiten genderneutraler Sprache. Wie braucht man im Deutschen das englische «they/them» oder sogenannte Neopronomen wie «hen» oder «xier»? Was sagt Luca zu Vorschlägen aus der Hörerschaft wie «äsi» oder «sier»? Soll man für eine Minderheit seine Sprache anpassen und warum fällt das vielen Menschen so schwer? Klar wird: Was den einen ein stolpersteingepflasterter Weg, ist den anderen eine kreative Spielwiese! Familiennamen Grossenbacher, Niederberger, Krummenacher und Holenstein This Fetzer vom Schweizerischen Idiotikon hat aus den unzähligen Anfragen vier Familiennamen herausgepickt, deren gemeinsames Merkmal es ist, dass sie aus Ortsbezeichnungen entstanden sind und Adjektive wie «gross», «krumm» oder «hohl» enthalten.…
Der Doyen der Schweizer Mundartliteratur trifft auf den aufstrebenden Luzerner Autor. Sie stellen ihre neusten Bücher vor und debattieren darüber, was für sie «Heimat» und «Kultur» bedeuten. Pedro Lenz' Theaterstück «Längizyti, oder: furtga isch immer fautsch», welches Ende 2023 in Bern uraufgeführt wurde und jetzt gedruckt als Buch herauskommt, beschäftigt sich mit dem Begriff «Heimat». Ein Herzensthema für den Langenthaler mit spanischer Mutter. Die Figuren im Stück – alle älteren Semesters – verhandeln den Heimatbegriff aus verschiedenen Perspektiven: Der Rentner, der nach Spanien ausgewandert war und jetzt wieder zurückgekehrt ist, und nun die alte Heimat – nachdem die meisten Beizen zugemacht haben und durch Kebap-Läden und Nailstudios ersetzt wurden – nicht mehr wiedererkennt. Der Dagebliebene, der die heimatlichen Gepflogenheiten romantisch verklärt und nicht hinterfragt. Und der Spanier, der als Kind von Gastarbeitern in die Schweiz kam und dadurch die «alte Heimat» verlor. Schelmenroman im Kulturkuchen «Polifon Pervers» ist Béla Rothenbühlers zweiter Roman auf Luzerndeutsch. Ein moderner Schelmenroman, eine Satire auf den Schweizer Kulturbetrieb. Sabin und Schanti, zwei Germanistik-Studentinnen, gründen einen Verein für Kultur, pardon: für «Unterhaltung», wie sie es nennen, und fangen an, Theaterstücke und weitere kulturelle Anlässe zu veranstalten. Der eigentliche Zweck des Vereins: Von Stiftungen, Kulturförderprogrammen und Firmen so viel Geld wie möglich locker machen – und es in die eigenen Taschen fliessen lassen. Der Verein «Polifon Pervers» eilt von Erfolg zu Erfolg: Die Produktionen werden immer grösser, die Einnahmen ebenso. Und niemand kommt den Hochstaplerinnen auf die Schliche. Gefährlich wird es erst, als Schanti das Geschäft zu diversifizieren beginnt: Sie wäscht plötzlich das Drogengeld der halben Schweizer Club-Dealerszene. Wie lange kann das nur gutgehen? Gespräch über Heimat und Kultur Anlässlich der Solothurner Literaturtage treffen sich Pedro Lenz und Béla Rothenbühler live vor Publikum zum Gespräch: Es geht um ihre beiden Bücher und davon ausgehend um die Begriffe «Heimat» und «Kultur» (oder «Unterhaltung»?). Und natürlich lesen die beiden in dieser einstündigen Sendung auch aus ihren Büchern vor. Buchhinweise: * Pedro Lenz: Längizyti. Drama, Cosmos Verlag 2024. 104 Seiten. * Béla Rothenbühler: Polifon Pervers. Roman, Der gesunde Menschenversand 2024. 220 Seiten.…

1 Antworten auf Ihre Mundartfragen! 1:52:13
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Haben Sie eine Frage zu Mundartwörtern oder Ausdrücken? Bringen Sie Ihre Frage ein! Unsere Mundartexperten beantworten möglichst viele davon live im Studio. Woher kommt der Ausdruck «Hans was Heiri»? Wie kommt man darauf, dem Hageln «ziboldere» oder «ziböllele» zu sagen? Warum sind manche alte Mundartwörter in einigen Dialekten verschwunden, in anderen aber noch lebendig? Fragen über Fragen... Und in dieser Sendung gibt es Antworten! Gabriela Bart und Sandro Bachmann vom schweizerdeutschen Wörterbuch Idiotikon sowie SRF-Mundartredaktor André Perler sind zwei Stunden lang live im Studio, recherchieren und beantworten so viele Fragen wie möglich. Fragen: live oder per Sprachnachricht Schicken Sie Ihre Frage vor der Sendung als WhatsApp-Sprachnachricht an die Nummer 079 132 132 1! Oder rufen Sie live in die Sendung an! Wir drücken die Daumen, dass Sie eine Antwort auf Ihre Frage erhalten. Achtung: Diesmal werden nur Wörter und Wendungen erklärt, keine Orts- oder Familiennamen.…
Was unterscheidet Dialekte am meisten: die Wortformen, die Grammatik, die Betonung? Es ist eindeutig die Lautung der Wörter. Um diese drehen sich die heutigen Mundartfragen. Warum sagt man schweizerdeutsch Staubsuuger und nicht Stuubsauger? Wo sagt man Määl, wo Meel? Kann man statt gwüsst auch gwüsse sagen? Und wie entstehen Formen wie gfinde und gmerke? Fragen nach der Lautung sind eher untypisch bei Dini-Mundart-Schnabelweid. Die meisten Hörerinnen und Hörer interessieren sich für Worte und Wendungen. Entscheidend fürs Erkennen von Mundarten sind aber Lautvarianten bei der Aussprache. Zu erkennen sind diese auch bei der jeweils regionalen Art hochdeutsch zu sprechen. Christian Schmutz ist bei Dani Fohrler im SRF1-Studio und beantwortet live Hörerfragen zum Thema. Im zweiten Teil erklärt Idiotikon-Redaktor Martin Graf den Familiennamen Scherz. Und zum Schnabelweid-Magazin gehört jeweils auch ein aktueller Musiktipp aus der SRF-Musikredaktion.…
Wer Deutsch als Fremdsprache lernen muss, kann an den Artikeln verzweifeln. Oder warum sagt man «DAS Mädchen», obwohl das Wort eine junge Frau bezeichnet? Umgekehrt heisst eine Gruppe von Sport treibenden Männern «DIE Mannschaft». Wo ist da die Logik? Über diese Frage diskutieren Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF Mundartredaktion. Die schlechte Nachricht: «Es gibt kein allumfassendes System von Regeln, nach dem man das Genus der Substantive voraussagen kann.» Zitat Duden. Die gute Nachricht: Es stimmt nicht, dass man das grammatische Geschlecht von jedem einzelnen Wort lernen muss. Viele überraschende Faustregeln helfen Muttersprachlern intuitiv, den korrekten Artikel zu benutzen. Schwierig wird es gelegentlich bei eingedeutschten Anglizismen: «Email», «App» und «SMS» schwanken beispielsweise zwischen «die» (eher in Deutschland) und «das» (eher in der Schweiz). Ein tiefer Blick in die deutsche Grammatik, der spannende Wort- und Kulturgeschichten offenbart. Familiennamen mit weiblichen Rufnamen Die Familiennamen Agner, Barblan, Item, Eller und Serena sind Mutternamen, d.h. sie sind aus einem weiblichen Rufnamen entstanden sind, nämlich Agnes, Barbara, Juditha, Elisabeth und Serena - wobei die Familiennamen häufig aus Kurzformen dieser Rufnamen gebildet worden sind.…
Der Prättigauer Journalist und Autor Conradin Liesch hat ein Buch mit Geschichten und Liedern seiner verschrobenen Kunstfigur Bartli Valär herausgebracht. Bartli Valär ist ein Bergbauer aus dem Prättigau. Sein Alltag spielt sich zwischen dem Hof, seiner Frau Annädeti, dem Rapid und der Beiz auf der anderen Strassenseite ab. Er jodelt gern, aber nicht gut, er trinkt viel und hat einen eher einfachen Blickwinkel auf die Welt. Vor allem aber ist Bartli Valär eine Erfindung des Autors Conradin Liesch, der selbst aus dem Prättigau stammt. Bartli, der in breitestem Prättigauer Dialekt seine gern leicht übertriebenen Geschichten erzählt, ist für seinen Autor klar eine Parodie auf das Leben auf seiner «eigenen Scholle» Prättigau – die er sehr liebt, wie er sagt. Inwiefern der verschrobene Bartli für den Journalisten Conradin Liesch ein Ventil ist, was ihn an der Übertreibung reizt, und was den Prättigauer Dialekt für ihn ausmacht, darüber gibt der Autor im Gespräch Auskunft, er liest auch Geschichten aus dem Buch vor. Ausserdem erklären wir in der Sendung das Wort «sobänd», den Hofnamen Vitzhuus sowie den Familiennamen Haus, und wir stellen ein Projekt des Wallisers Volmar Schmid vor, der für jede Oberwalliser Gemeinde eine Sage gesammelt hat. Hinweise: * Bartli Valär: Geborä zum Heuä. Somedia Buchverlag 2024. * Projekt «Enkeltauglichkeit» von Volmar Schmid: Link…
Doris Walser und Andreas Rindisbacher haben Erinnerungen aus ihrer Kindheit und Jugend in Rehetobel AR aufgeschrieben - im Appenzeller Dialekt und auf Hochdeutsch - und als Buch herausgegeben. In den erinnerten Geschichten von Doris Walser und Andreas Rindisbacher leben die 1950er- und 60er-Jahre wieder auf. Es geht darin meist um Alltägliches (die vielen Quartierlädeli, der Schulunterricht, die Stickereiarbeit im Dorf). Das ist durchaus lesenswert, denn im Vergleich mit heute wird man sich der vielen Veränderungen, aber auch der Konstanten bewusst. Erinnern, aufschreiben und teilen Im Gespräch mit Mundartredaktor André Perler reden Doris Walser und Andreas Rindisbacher über das Aufwachsen in Rehetobel AR, über das (manchmal fehlerhafte) Erinnern, über den Rückblick zwischen Romantik und Realismus und darüber, wie es ist, diese Erinnerungen mit einem Publikum zu teilen. Und natürlich kommt die Sprache auch auf den den Appenzeller Dialekt, der in Ausserrhoden heute einen schweren Stand hat. Mundartwörter und Familiennamen Im Schnabelweid-Briefkasten gibt es wie immer Antworten auf Mundart- und Sprachfragen aus der Hörerschaft, so etwa zur Herkunft und Bedeutung der Familiennamen Hag und Hager. Buch-Tipp: Doris Walser und Andreas Rindisbacher: Loschtegi, schreegi ond himmeltruurigi Gschichte. Im hiesige Dialekt, fö die wos veschtöönd, für alle anderen auf Hochdeutsch. Verlag Druckerei Appenzeller Volksfreund, 2024. 195 Seiten.…
Ostern ist nicht nur kulinarisch ein Spektakel nach der Fastenzeit, sondern auch sprachlich. Ausser über Wortklassiker wie «Ostern», «Karfreitag» und «Äiertütschis» diskutieren Nadia Zollinger und Markus Gasser auch über weniger bekannte Begriffe wie «öschterle» oder «Osterzettel». Zudem machen die beiden einen Abstecher nach Australien. Dort konkurrenziert seit den 1970er Jahren ein einheimisches Tier den Osterhasen. Das neue Osterpersonal heisst «Bilby», hat zwar auch lange Ohren, hüpft aber wie ein Känguru. Was hat seine steile Karriere ermöglicht? Und wer ausser dem Hasen brachte früher bei uns die Ostereier? Kleiner Spoiler: Eine Variante für «Oschternäscht» war früher «Guggernäscht». Eine Sendung mit überraschenden Erkenntnissen zu «Osterwörtern». Wie kommt der Hafer in Familiennamen? Sprachexperte Hans-Peter Schifferle erläutert die drei Familienamen Habermacher, Haberstich und Wildhaber. Alle drei gehen auf das Getreide «Hafer» in seiner früheren Aussprache «Haber» zurück - allerdings auf sehr unterschiedliche Art.…
Seit seiner Pensionierung übersetzt der reformierte Pfarrer Hansjakob Schibler Bibelstellen auf Baseldeutsch und in Versform. So sind auch eine Reihe Passions- und Ostergedichte entstanden. Zum Gründonnerstag liest Pfarrer Schilber einige Verse vor, erzählt von der Entstehung und deutet die Inhalte. Das Dichten hat Hansjakob Schibler immer schon interessiert. Und die baseldeutsche Sprache auch. Schon früh hat er mit «Schnitzelbängg» angefangen. Als Pfarrer hat er bei Trauungen jeweils die Liebesgeschichte seiner Brautleute in Versform erzählt. Und auch seinen Konfirmandinnen und Konfirmanden hat er Bibelwissen auf gereimte Weise vermittelt. Seit seiner Pensionierung vor zehn Jahren wagt er sich nun an zentrale Bibelstellen heran. Dabei geht es ihm nicht nur um einen adäquaten baseldeutschen Ausdruck, sondern auch um eine Interpretation der betreffenden Bibelstellen, die auch im Gottesdienst eine Anwendung findet. Im Gespräch mit Literaturredaktor Michael Luisier berichtet er von der Entstehungsweise und den Inhalten seiner Übersetzungen und entpuppt sich dabei als überaus engagierter Theologe und Lyriker.…
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