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<div class="span index">1</div> <span><a class="" data-remote="true" data-type="html" href="/series/travis-makes-money">Travis Makes Money</a></span>

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You can't save your way to your dream life anymore. The truth is, you’re gonna need to learn to make more money. The Travis Makes Money Podcast is not your typical personal finance show. Rather than shaming you for buying a Starbucks coffee or pressuring you to become a billionaire, we focus on empowering you to make more money so you can enjoy life today while preparing for your future. You don’t have to cut back so much that you miss out on the present, and you don’t need to become the next Jeff Bezos either. Hosted by veteran podcaster Travis Chappell, each daily episode features interviews with regular people just like you – yes, you – who have learned how to make more money in unique and unconventional ways. From turning side hustles into an extra six figures to building massive business empires, these conversations dive into the mindset shifts, hard-earned lessons, and simple strategies that helped these individuals succeed. With over 1,000 podcast episodes under his belt, Travis has developed a unique ability to pull out inspiring stories and practical advice you can apply to your own financial journey that you just won’t hear anywhere else. Whether you’re looking for strategies on side hustles, skill building, investing, building generational wealth, or just motivation to take your next steps, this podcast is your resource. Tune in daily for insights, actionable tips, and inspiration from some of the most successful and interesting money-makers on the planet.
SWR2 Kultur Aktuell
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Welche Bücher sind neu, was läuft im Kino, wie sieht die Festivalsaison aus und worüber diskutieren Kulturwelt und Kulturpolitik? Im Podcast SWR Kultur Aktuell widmen wir uns täglich den Nachrichten, mit Hintergründen, Gesprächen, Kritiken und Tipps. Damit Sie nichts Wichtiges mehr verpassen! Zur Sendung in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-kultur-aktuell/12779998/
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SWR2 Kultur Aktuell
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Birkenstock war Sinnbild deutscher Hässlichkeit Der Modedesigner Hardy Amies war ein Konkurrent von Christian Dior und er prägte einen dieser ewigen wahren Glaubenssätz der Modewelt: „It is totally impossible to be well dressed in cheap shoes.“ – Es ist vollkommen unmöglich in billigen Schuhen gut angezogen zu sein. Und für alle Fashion-Victims heißt billig natürlich nicht nur billig, sondern auch plump, hässlich, untragbar. Untragbar, plump und hässlich – das war aus Sicht des modebewussten Schuh-Fetischisten das Sinnbild aller Quadratlatschen: die Birkenstock-Sandale. Von der Gesundheitslatsche zum It-Piece Sinnbild in mehrfacher Hinsicht. Denn wenn die plumpen Birkenstock-Riemen auch noch eine kratzige Wollsocke umschlossen, wurde das zu einem typisch deutschen Fußabdruck: Nicht nur ästhetisch, sondern auch mental. Das unheimlich schlurfende Echo dieser Schlappen – vielleicht sogar ein Echo aller teutonischen Hässlichkeiten. Doch was hat sich jetzt geändert? Wie konnten die plumpesten Gesundheitslatschen zum modischen It-Piece der Hipster werden, in Paris und Rom, Mailand und Barcelona? Den gesunden Körper kann nichts entstellen Erste Spur: Das Gute, Wahre und Schöne ist auf dem Rückzug ins Private. Letztes Refugium der Sinnstiftung ist der schöne gesunde Körper. Und der ist mittlerweile so wichtig für die hypergestylte Hipster-Persönlichkeit, dass das Motto lautet: Seht alle her, auf Insta und auf Tiktok und auf den Champs Élysées – ich bin so schön, dass nicht mal die hässlichste Schlappe diese Schönheit am Strahlen hindern kann. Eine feministische Fußbekleidung Spur Nummer zwei: Die private Fußbekleidung ist politisch. Aus feministischer Perspektive kann Birkenstock-Tragen Widerstand sein. Widerstand gegen den patriarchalen Fuß-Fetisch. Schon im Märchen zwängt der die Füße seiner adligen Töchter in enge höfische Pumps. Zur Aufrechterhaltung der männlichen Machtordnung, die gegenüber dem Frauenfuß sogar zum Messer greift. Kunst ist die Schlappe trotzdem nicht Doch macht der Widerstand der extra-plumpen Schlappe gegen die brutale Eleganz-Diktatur die Schlappe schon zur Kunst? Vor dem Bundesgerichtshof hat die Birkenstock-Dialektik von Kunst und schöner Hässlichkeit keine Rolle gespielt. Denn so sehr die Korksandale in den globalen Konsum-Tempeln angebetet wird und ihre perfekte Vermarktung auch vor Gericht landet, so sehr bleibt am Ende doch alles eine Abstimmung mit den Füßen. Und damit ist auch vorm Bundesgerichtshof die eigentliche Frage nicht: Ist die Schlappe Kunst? Sondern: Was zieht einem Juristen unter der Robe eigentlich die Schuhe aus, oder eben die Korksandale?…
„Einsteigermesse“ für neue Sammler Die art Karlsruhe gilt als sogenannte Einsteigermesse, heißt: hier sollen neue Sammler „angefüttert“ werden. Doch mit welchem Kunstwerk soll man den Grundstock für eine eigene Sammlung legen? Das wird der Berliner Galerist Kristian Jarmuschek oft gefragt. Er ist seit dem letzten Jahr Vorsitzender des Beirats der art Karlsruhe und hatte die Idee zu einem neuen Messestand-Konzept mit dem Titel „Startblock“. Die Angebote gleichen allerdings einem Gemischtwarenladen, der einem die Auswahl keineswegs erleichtert. Impressionen von der art Karlsruhe 2025 Junge Talente beim Academy Square Da hängt zum Beispiel ein knallbuntes 3D-Blumenstrauß-Wandbild „Flower Bonanza“ von Stefan Gross für 6.500 Euro neben einer kleinen Lithographie mit stilisierten, schwarzen Vögeln vor weiß-blauem Himmel von Georges Braque für 2.700 Euro. Wer mutig ist und auf junge Talente setzt, sollte zum Academy Square gehen, wo sechzehn Absolventinnen und Absolventen der baden-württembergischen Kunsthochschulen ausgewählte Arbeiten präsentieren dürfen – auch eine Neuerung seit dem letzten Jahr. Einzugsgebiet der Galeristen vergrößert Zur Neuausrichtung der art Karlsruhe gehört auch, dass das neue Leitungsteam Kristian Jarmuschek und Olga Blaß den Einzugsbereich erweitern wollen. Gerade aus dem Rheinland haben sie einige neue Galerien für die art Karlsruhe gewinnen können. So wie das Galeristenpaar Thomas und Sylvia Rehbein aus Köln. Die Galeristin hat einen Querschnitt ihres zeitgenössischen Programms nach Karlsruhe mitgebracht: darunter Plastiken von Heinz Breloh und Gemälde von Julia Jansen. Auch der Berliner Galerist Thomas Taubert zeigt Gegenwartskunst, besonders auffällig: die farbintensiven Arbeiten von Markus Linnenbrink und Markus Weggenmann. Art Karlsruhe ist Gradmesser für das Kunstjahr 2025 Thole Rotermund aus Hamburg ist einer der Kunsthändler, die schon seit vielen Jahren in Karlsruhe vertreten sind und Klassische Moderne und Nachkriegskunst im Programm haben: in seinem Fall diesmal Franz Marc, Ida Kerkovius, Baselitz und Richter. Wie die meisten ist auch er mit dem Zuspruch am Preview-Tag zufrieden – obwohl die vier Hallen in den vergangenen Jahren zum Auftakt schon belebter waren. Auch 2025 beginnt das deutsche Kunstmessen-Jahr mit der art Karlsruhe. Deswegen sei sie auch immer ein Gradmesser für den weiteren Verlauf des Kunstmarkts, betont Thole Rotermund.…
Kaum jemand schaut in die Wahlprogramme der Parteien. Schon gar nicht in die üblichen Deklarationen zu Kulturpolitik und Kulturförderung. Dabei ist das eigentlich sehr spannend. Nirgendwo nämlich verraten die Parteien deutlicher, wie sie ticken. Wie sich selbst sehen. Ihre Pläne zur Kultur sind im Grunde Selbstbeschreibungen, eine Art Selbstbild. Wie diese Selbstbilder der Parteien aussehen, beschreibt Wilm Hüffer im Gespräch.…
Walter Kempowski hat vom „gurgelnden Chaos“ des Jahres 1945 gesprochen. Deutschland wird zum heftig umkämpften Kriegsschauplatz, auf den Straßen die Kolonnen der geschlagenen Soldaten, der Flüchtenden und der Displaced Persons. Während der Westen des Landes schon besetzt und in der Nachkriegszeit angekommen ist, wütet die SS andernorts noch gegen alle Regimegegner und Kapitulationswilligen. Auf den Todesmärschen sterben zahlreiche KZ-Häftlinge. Im Ort Gardelegen werden am 13. April noch Tausend dieser gestrandeten Elendsgestalten in eine Scheue gesperrt und bei lebendigem Leib verbrannt: Volkssturmführer Debrodt diskutiert das Vorhaben mit anderen Verantwortlichen: ‚Alle waren der Meinung, dass es nicht gut, aber notwendig sei.‘ Quelle: Volker Heise – 1945 Vollendeter Irrsinn des Dritten Reichs – nur einen Tag später treffen die Amerikaner ein. Der Horror von Gardelegen ist eine der vielen erschütternden Szenen in Volker Heises Chronik des Jahres 1945. Konträre Erfahrungen Wie in Kempowskis Geschichtsmonument „Echolot“ geht es Heise darum, durch eine kontrapunktische Komposition aus Zeitzeugenberichten die konträren Erfahrungen der Menschen zu vermitteln. Anders als Kempowski reichert er die vielfältigen O-Töne aber mit kommentierenden Passagen an, die allerdings immer dicht an die Erlebnisperspektive der Zeitzeugen gebunden bleiben. Großen Teilen der deutschen Bevölkerung liegt eine regimekritische Haltung bis zuletzt fern. Dann aber kippt die Stimmung. Viele überschlagen sich vor Eifer, den neuen Herren gefällig zu sein, da kann Goebbels noch so martialisch den Untergrundkampf des „Werwolfs“ beschwören. Ein hoher Mitarbeiter des Auswärtigen Amts notiert: Der deutsche Nationalcharakter eignet sich nicht für den Partisanenkrieg. Quelle: Volker Heise – 1945 So zerfiel das Dritte Reich wie ein Spuk. Erich Kästner , der sich selbst glücklich durch den Untergang laviert hat, stellt fest: Die Unschuld grassiert wie die Pest. Sogar Hermann Göring hat sich angesteckt. Quelle: Volker Heise – 1945 Und selbst der SS-Führer Heinrich Himmler geht am 6. Mai noch davon aus, dass er dank seiner organisatorischen Talente „eine wichtige Rolle in der Nachkriegsordnung einnehmen kann“. Der Alltag läuft weiter Reizvoll ist diese Jahreschronik, weil sie den Alltag über den Einschnitt des Kriegsendes weiterlaufen lässt. Ganz profan spiegelt sich das im Tagebuch einer Sekretärin, die vorher und nachher gleichermaßen Kino und Amüsement im Sinn hat – man könnte es als vitalen Trotz einer jungen Frau gegen die Verheerungen bezeichnen. Die deutschen Frauen werden 1945 zu Hunderttausenden Opfer der Massenvergewaltigungen durch die Rotarmisten. Für viele beginnt ein paar Monate später die zweite Tortur, wenn es darum geht, die Genehmigung und einen Arzt für die Abtreibung zu bekommen. Der Berliner Sommer 1945 riecht nach Schutt und Verwesung. Täglich ziehen die hoffnungslosen Trecks der Vertriebenen aus den Gebieten jenseits der Oder durch die Stadt. In Hitlers Neuer Reichskanzlei, vergleichsweise unbeschädigt, blüht die Prostitution im Tausch gegen Zigaretten. Erster KZ-Prozess Im September beginnt der erste KZ-Prozess in Lüneburg. Im Licht der Pressefotografen steht die junge KZ-Aufseherin Irma Grese, berüchtigt als „Hyäne von Ausschwitz“ und „Bestie von Belsen“. Die Verbrechen selbst aber werden schon zur Verhandlungsroutine. Der Korrespondent William Shirer schreibt: All jene scheußlichen Grausamkeiten, denen gegenüber wir schon verhärtet scheinen, werden einzeln beschrieben und aufgezählt. Die Angeklagten langweilen sich, desgleichen alle anderen im Saal. Quelle: Volker Heise – 1945 Angenehm ist der nüchterne Ton des Buches, das weder von oben herab doziert noch – im Florian-Illies-Stil – die Einfühlung forciert, sondern ganz auf die starken Zeitzeugen-Zitate vertraut. Volker Heise ist ein fesselndes, aspektereiches Geschichtspanorama über jenes Jahr gelungen, über das man gar nicht genug wissen kann. Denn 1945 ist das Fundament der Bundesrepublik.…
Im Stuttgarter Theater Rampe will die Künstlerin Ülkü Süngün bei einer Hanau-Gedenkwoche untersuchen, wie sich die Erinnerungsarbeit vor dem Hintergrund aktueller politischer Krisen verändern müsste und welche Rolle Solidarität dabei spielt.
„Wenn man ihnen einfach zuhört, erfährt man doch viel mehr als vielleicht in der akademischen Abhandlung", sagt Wierzchowski im Gespräch mit SWR Kultur. Sein Film zeigt eindrücklich, wie unterschiedlich die Familien mit ihrer Trauer umgehen, aber auch, wie sehr sie sich als Teil dieser Gesellschaft begreifen. „Was sie aber eint, ist, dass sie die Kraft aufbringen zu sagen: Ich gehöre zu dieser Gesellschaft“, betont der Regisseur. Dennoch fühlen sich viele von den deutschen Behörden im Stich gelassen. „Es fehlt eine ehrliche Aufklärung des Behördenversagens“, kritisiert Wierzchowski. Seine Doku macht deutlich, dass der Kampf der Hinterbliebenen für Gerechtigkeit und Anerkennung noch lange nicht vorbei ist.…
„Die Situation ist so, dass wir jede Menge an Desinformationskampagnen sehen“, erklärt Professor Thorsten Strufe vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Besonders populistische Parteien setzen verstärkt auf KI-gestützte Manipulation. „Interessanterweise kann man die KI aber als Mediennutzer mit ihren eigenen Waffen schlagen“, sagt Strufe. KI-Detektoren können dabei helfen, gefälschte Inhalte zu entlarven – doch sie seien nicht unfehlbar. „Das beste Mittel gegen die Beeinflussung des Wahlkampfs durch solche Deepfakes ist wahrscheinlich eine gut informierte Öffentlichkeit“, sagt der Experte. Entscheidend sei, dass Menschen verstehen, wie Desinformation funktioniert – um nicht unbewusst beeinflusst zu werden.…
Ein Schiff, das von New Orleans nach San Francisco wollte, musste den südlichsten Zipfel Lateinamerikas umrunden. Das dauerte und war teuer. So hatte bereits der Erbauer des Suez-Kanals, der Franzose Ferdinand de Lesseps, 1881 begonnen, einen Kanal quer durch die damalige kolumbianische Provinz Panama zu treiben. Das ging schief – wobei ein Grund dafür Krankheiten wie Gelbfieber und Malaria waren. Kurz darauf marschierten die USA ins mittelamerikanische Panama ein, sorgten für dessen Unabhängigkeit von Kolumbien und nahmen den Kanalbau wieder auf. Hier setzt der Roman „Der große Riss“ der US-Amerikanerin Cristina Henríquez ein: GESUCHT! VON DER ISTHMISCHEN KANALKOMMISSION. 4000 tüchtige Arbeitskräfte für Panama. 2-Jahres-Vertrag. Kostenlose Fahrt in die Kanalzone und zurück. Kostenlose Unterkunft und medizinische Versorgung. Arbeit im Paradies! Quelle: Cristina Henríquez – Der große Riss Der Panamakanal als Lebenschance Diesem Aufruf folgt die sechzehnjährige Ada von der armen Karibikinsel Barbados. Ihre Mutter hat kein Geld für die Lungenpunktion von Adas älterer Schwester und das Mädchen hofft auf den guten Lohn in Panama, um den Eingriff zu bezahlen. Sie findet einen Job im Haus des Forschers John Oswald, der in die Kanalzone gekommen war, um die Malaria auszurotten. Ada wird für die Betreuung von Oswalds lungenkranker Frau Marian eingestellt. Für den jungen Panamaer Omar bietet die Arbeit auf der Kanalbaustelle die Chance, sich von seinem Vater zu lösen, der will, dass Omar Fischer wie er wird. Die Autorin folgt Adas und Omars Familie sowie den Oswalds, um zu zeigen, warum Tausende damals auf den Kanalbau setzten und welche Opfer er ihnen abverlangte. Marian Oswalds französischer Arzt Pierre beschreibt, womit er sich täglich rumschlägt: Männer, die von den schwingenden Armen der Dampfbagger erschlagen wurden; Männer, deren Beine von vorbeirasenden Zügen abgetrennt wurden; Männer, die von Stromkabeln verbrannt wurden; Männer, die von Klippen gestürzt waren; Männer, die von Kränen gestürzt waren. Einmal war ein Mann auf die Station gekommen, dessen Knöchel auf die Größe einer Kokosnuss angeschwollen war, und hatte behauptet, dass eine dreizehn Fuß lange Schlange ihren Kiefer um ihn gelegt habe, als er durch das Dickicht gestapft sei. Quelle: Cristina Henríquez – Der große Riss Hitze und Malaria Die Autorin hat gut recherchiert, sodass sich die Leserschaft ein Bild davon machen kann, wie es damals zuging auf der Baustelle des 82 Kilometer langen Kanals. Sie beschreibt den keineswegs paradiesischen Umgang mit den Arbeitern seitens der US-amerikanischen Chefs und sie erzählt authentisch von Panama, von der Hitze, von den Lebensumständen, von der Malaria. Wenn sie in die Familiengeschichten eintaucht, drängen sich die Romane der Chilenin Isabel Allende auf. Wie sie, setzt auch Henríquez auf starke Heldinnen wie Ada oder ihre Mutter. Den Familiengeschichten fehlt allerdings das Blumige, Detailverliebte, das Allendes Erzählstil ausmacht. Wenn die Autorin von Omars Vater Francisco und seiner verstorbenen Mutter Esme erzählt, versucht sich Henríquez auch am Übersinnlichen, das Allende bestens beherrscht, kommt jedoch eher unbeholfen daher: Sie hielt ihre dunklen Augen auf ihn geheftet, und er fühlte sich seltsam gebannt. Es lag eine Art Zauber in der Tiefe dieser Augen. Ihre Freundin kicherte. Da bemerkte Francisco, dass er seine Hand noch immer in der Luft hatte. Er versuchte vergeblich, sie zu senken. Seine Hand wollte sich einfach nicht bewegen. Es war, als hätte sie sich in Stein verwandelt. Quelle: Cristina Henríquez – Der große Riss „Der große Riss“ liest sich flüssig, auch wenn ihm das Süffige fehlt, das Isabel Allendes Romane über Ereignisse aus der lateinamerikanischen Geschichte ausmacht. Wer an tragische Familiengeschichten vor historischem Hintergrund keine allzu großen Ansprüche stellt, wird „Der große Riss“ von Cristina Henríquez dennoch mögen.…
Begleitend zur Ausstellung „Gegen die Sprachlosigkeit“ fand in der Gedenkstätte KZ Osthofen am 17. Februar 2025 ein Comic-Workshop statt. Die vorwiegend jungen Teilnehmer sollten kleine Details, die ihnen beim Rundgang in der Gedenkstätte aufgefallen waren, mit dem Bleistift zeichnen. Anschließend wurden die kleinen Momentaufnahmen als visualisierte Geschichte zusammengefügt. Geleitet wurde der Kurs von der aus Karlsruhe stammenden freien Zeichnerin Julia Kleinbeck.…
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SWR2 Kultur Aktuell
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„Wyhl steht für die Lernkurve der deutschen Demokratie“, sagt der Historiker Frank Uekötter. Vor 50 Jahren besetzten Freiburger Studierende, Winzer und Bauern aus dem Kaiserstuhl den Bauplatz für das geplante AKW an der französischen Grenze. Neun Monate dauerte die Besetzung, aber erst nach 20 Jahren gab die Landesregierung das AKW endgültig auf. Ein Erfolg demokratischen Protests, aber für alle Beteiligten ein Lernprozess, so Uekötter. Für die Landespolitik, die erst langsam verstand, dass sie nicht über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg entscheiden konnte. Und für die Protestierenden, die sich selbst zu Expertinnen und Experten in Sachen Atomkraft und Planungsrecht ausbildeten. Für die Region selbst gehört der Mythos Wyhl mittlerweile Teil der Identität, für die Bundesrepublik waren die Proteste der Anfang der Anti-AKW-Bewegung. Frank Uekötter gießt aber auch etwas Wasser in den Wein: Das „Nein“ zu Wyhl habe aber auch deshalb so gut funktioniert, weil die Atomkraftwerke dann letztlich woanders gebaut worden seien.…
Das Literaturhaus Thurgau befindet sich in einem ehemaligen Handelshaus aus dem 17. Jahrhundert und steht mitten im kleinen Dörfchen Gottlieben. Für Karsten Redmann, der als Schriftsteller, Kulturjournalist und Literaturvermittler bereits in Hamburg, Berlin und zuletzt 20 Jahre lang in Bremen lebte, braucht ein Ort für zeitgenössische Literatur nicht unbedingt die pulsierende Großstadt. An Gottlieben grenzt ein Naturschutzgebiet und der Rhein fließt vorbei. Für Redmann Inspiration für seinen ersten Themenschwerpunkt des Literaturhauses: „Nature Writing“.…
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SWR2 Kultur Aktuell
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Sind die Hasen gut oder böse? Ein Hase, bewaffnet mit einer Armbrust, schießt auf einen Cybertruck von Tesla. Zwei andere schleudern mit einem Katapult Steinbrocken auf eine Drohne. Weiter hinten zieht eine ganze Gruppe ein Boot mit Geflüchteten an Land – oder führen sie die Geretteten gerade ab? „Es ist nicht immer so ganz eindeutig, ob diese Hasen eben gut oder böse sind. Sie sind manchmal mehr aggressiv und manchmal weniger. Aber sie haben immer eine Art Selbstermächtigung, die sie hier vornehmen“, sagt Hannah Cooke. Vor 500 Jahren wehrten sich Bauern gegen den Adel Die Künstlerin und ihre Hasen drehen den Spieß um. Auf einen Meter breite Aluminium-Spießspitzen hat Hannah Cooke ihre aufständischen Hasen geprägt. Silbern glänzend hängen die Spieße in der Kunsthalle Vogelmann von der Decke – wie bei einem Spießrutenlauf müssen die Besucherinnen und Besucher zwischen ihnen durch. Mit ihrer Installation holt Hannah Cooke den historischen Bauernaufstand in unsere Gegenwart: Vor 500 Jahren wehrten sich Bauern vom Allgäu bis nach Thüringen gegen den Adel. Und damit gegen erdrückende Abgaben, Hungersnöte und die Leibeigenschaft, die ihnen kein Stückchen Freiheit ließ. Für Hannah Cooke ist das der Ausgangspunkt für die Frage: Gegen wen müssen wir uns heute auflehnen? Gegen Tech-Milliardäre wie Elon Musk, die unsere Demokratie gefährden? Oder gegen den Kapitalismus mit seinen gläsernen Decken und Hamsterrädern? Die Hasen stellen Forderungen Cooke verbindet Bilder unserer Zeit mit mittelalterlichen Illustrationen von Kampf-Hasen. Verkehrte Welt heißen diese Bilder. In ihnen wird der Jäger zum Gejagten. Die Hasen nehmen Menschen gefangen und wehren sich gegen die Missstände. Und bei Hannah Cooke haben sie ganz klare Forderungen: „Meine Hasen fordern verschiedenste Rechte ein, also Rechte der Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit, Klimagerechtigkeit. Es sind die großen Themen, die uns bewegen. Wer darf sich äußern in unseren Räumen, wie können wir diese an diesen Systemen rütteln oder sie irgendwie zumindest ins Wanken bringen?“ Bauernproteste heute und damals sind nicht gleich Hannah Cookes Spießspitzen stecken nicht auf langen Holzstangen. Sie hängen von der Decke – an dünnen Ketten, die beim kleinsten Luftzug zu schwanken beginnen. Etwas in Bewegung bringen, das wollen auch immer mehr Protestierende in Deutschland. Letztes Jahr blockierten Bauern mit ihren Traktoren Autobahnen und rollten bis vor das Brandenburger Tor. Mit diesen Protesten lassen sich die historischen Bauernaufstände allerdings nicht vergleichen. Heute demonstriert eine anerkannte Berufsgruppe für mehr Subventionen. Damals kämpften Unterdrückte für ihre persönlichen Freiheitsrechte, gingen auf die Barrikaden und riskierten dabei ihr Leben. Nicht in Häschen-Schockstarre verfallen Ihre Hasen sieht Hannah Cooke auf der Seite der hunderttausenden Menschen, die gerade jetzt ihre Stimme für unsere Demokratie und gegen Rechtsextremismus erheben. Die Mächtigen von Heute, sie sollten diese Demonstrierenden ernst nehmen, findet Hannah Cooke. Und wir, wir sollten als Gesellschaft zusammenhalten, Banden bilden. Angesichts von Krisen und Kriegen bloß nicht in eine Häschen-Stockstarre verfallen, das macht die Karlsruher Künstlerin klar: Mit ihrer Interpretation eines Spießrutenlaufes findet Hannah Cooke starke Bilder für eine komplexe Zeit.…
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SWR2 Kultur Aktuell
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Rund-um-die-Uhr-Überwachung durch eine Zehnjährige Was passiert, wenn es im eigenen Leben keinen Winkel Privatsphäre, kein einziges Geheimnis mehr gibt? Wenn man Tag und Nacht überwacht wird, und zwar nicht vom Staat oder irgendwelchen Algorithmen, sondern vom eigenen Kind? So geht es plötzlich Tobias und Julia, den Eltern von Marielle. Nach der Ohrfeige einer Freundin verfügt das Mädchen plötzlich über telepathische Fähigkeiten. Marielle durchschaut das oberflächlich harmonische Familienleben Was diese Überwachung für ihr Leben bedeutet, spüren Tobias und Julia schnell. Denn Marielle weiß nicht nur, dass Tobias Selbstdarstellung als harter Hund im Büro wenig mit der Realität zu tun hat. Sie musste auch mitanhören, wie sich die von ihrer Ehe angeödete Julia in der Firma mit einem Kollegen gemeinsamen Sex ausgemalt hat. Im Grunde erkennt das Mädchen mit einem Mal, dass das oberflächlich harmonische Familienleben auf tönernen Füßen steht. Und dass Erwachsene in Beziehungen offenbar ziemlich oft unehrlich miteinander umgehen, wie ein mitgehörtes Gespräch zwischen Julia und ihrer Freundin Annette zeigt. Marielle reportiert es ihrem interessierten Vater im Auto brühwarm. „Was Marielle weiß“ überzeugt als schräge Familienaufstellung mit viel Komik Regisseur und Drehbuchautor Frédéric Hambalek entwickelt die Grundsituation in „Was Marielle weiß“ zu einer schrägen Familienaufstellung. In schnellen witzigen Dialogen kostet er aus, wie Julia Jentsch und Felix Kramer als Eltern panisch versuchen, vor ihrer Tochter ihr bestes Ich zu zeigen oder zumindest den Anderen blöd dastehen zu lassen. Denn was sie sich seit Jahren über sich selbst und ihre Beziehung in die Tasche gelogen haben, hält dem unbestechlichen Blick der Tochter nicht stand. Dieses verschobene Machtverhältnis erzeugt einige sehr komische Momente. Regisseur Frédéric Hambalek bewahrt die Komödie vor dem Kippen Zum Beispiel wenn der konfliktscheue Tobias im Büro plötzlich für sein unsichtbares Publikum zu großer Form aufläuft. Oder wenn die Eltern in Gesprächen wie Theaterschauspieler für die Galerie performen, die eigentliche Botschaft aber höchstens noch im Subtext unterbringen können. Bevor es allerdings richtig weh tut und die Komödie ins Tragische kippen könnte, zieht Frédéric Hambalek die Handbremse. Statt die Eskalation auf die Spitze zu treiben, bekommt die Geschichte einen Dreh ins Moralische und trudelt etwas unentschlossen aus. Unterhaltsamer Film, der aber nicht so richtig in die Tiefe bohrt Unbeleuchtet bleibt zudem, was die ungewollten Einblicke ins Erwachsenenleben eigentlich mit einer Zehnjährigen machen und wie man sich das vorzustellen hat, wenn neben den eigenen Gedanken noch zwei zusätzliche Livestreams im Hirn einlaufen. „Was Marielle weiß“ untersucht die kleinen und großen Lebenslügen, in denen sich die saturierte deutsche Mittelschicht so bequem eingerichtet hat wie in ihren sterilen Wohnungen. So richtig in die Tiefe bohrt der Film dann zwar nicht in Fragen Überwachung, Vertrauen und Familienbeziehungen. Enorm unterhaltsam ist er aber allemal. Und man selbst unendlich dankbar, dass die eigenen Kinder nicht über diese Gabe verfügen. „Was Marielle weiß“ startet voraussichtlich am 17. April in den deutschen Kinos…
Deutsch sein als Teil von mir 15 Jahre. So lange lebe ich in Deutschland. Fast die Hälfte meines Lebens. Seit etwas mehr als zwei Jahren bin ich deutsche Staatsbürgerin. „Jede Stimme zählt“, sagt man – und ja, bei dieser Bundestagswahl zählt auch meine Stimme. Wenn Menschen mir sagen, ich sei „so deutsch“, verstehe ich es als Kompliment – mit all den Vor- und Nachteilen, die dieser Satz mit sich bringt. Und ich freue mich darüber, nicht weil „deutsch zu sein“ besser ist als etwas anderes, sondern weil es ein Teil von mir ist. Wir sind Teil dieser Gesellschaft Die deutsche Kultur, die Gepflogenheiten, das Essen, die Art zu diskutieren, die Art, Politik zu machen, all das hat mich geprägt und dazu beigetragen, die Person zu werden, die ich heute bin. Denn ich bin in Italien geboren und aufgewachsen, aber in Deutschland bin ich „erwachsen“ geworden. Und bei der ganzen Debatte um Migration, Remigration und dem Mangel an Arbeitskräften vergisst die Politik etwas Wichtiges: Ich lebe in Deutschland: mit allem, was dazugehört. Wir, die nicht gebürtigen Deutschen, sind Teil dieser Gesellschaft. Rund sieben Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte wählen in diesem Land. Deutschland als Heimat Wir leisten etwas für diese Gesellschaft, wir lachen in diesem Land, wir weinen, wir haben Freude, wir verlieben uns. Wir sind nicht nur Arbeiterinnen und Arbeiter, nicht nur „gute“ oder „schlechte“ Deutsche. Es geht um unser Leben. Wir, die „Fremden“ in unserem eigenen Land: Einwanderer, Asylsuchende, Gastarbeiterkinder. Wir alle prägen Deutschland und tragen dazu bei, dieses Land zu gestalten und seine demokratischen Werte zu schützen. Deshalb ist es mir so wichtig, endlich hier wählen zu dürfen. Ich will mitentscheiden, in welcher Art von Land ich lebe, denn es ist auch mein Land – der Ort, den ich Heimat nennen darf.…
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SWR2 Kultur Aktuell
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„Wir urteilen so schnell und so leicht und auch so verständlich von unserer heutigen Werten aus über die Menschen damals“, sagt Arno Frank in SWR Kultur. Und genau das wollte er nicht tun. Ensemble an Figuren Arno Frank hat ein Ensemble von Menschen nach Ginsterburg gesetzt: einen jungen Piloten, eine Buchhändlerin, einen Blumenhändler. Er wollte sich dann auch selbst überraschen lassen von diesen Figuren, von denen er anfangs nicht wusste, wohin sie gehen. Wie verändern sich diese normalen Menschen in ihrem normalen Alltag in diesen zehn Jahren? Wiederstehen sie den Versuchungen der Barbarei? Arno Frank hat als Journalist für die taz gearbeitet und schreibt heute für den Spiegel. Sein erster Roman „So, und jetzt kommst Du“ beschreibt Franks eigene Jugend mit einem kriminellen Vater, der seine Familie auf der Flucht vor der Polizei hinter sich her zieht, „er war kein großer Geschichtenerzähler, er war ein talentierter Verbreiter von Lügen“, sagt Arno Frank. Bis zu „Ginsterburg“ habe er dann lernen müssen, „es mit großen Themen aufzunehmen“.…
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