Lektionen aus Lützerath: Kohleausstieg und Erneuerbare Energien statt Lobby-Deals
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Im Kampf um den Erhalt des Dorfes Lützerath war er eine prominente wissenschaftliche Stimme: Pao-Yu Oei, Professor für Nachhaltige Energiewende Ökonomie an der Europa-Universität Flensburg und Leiter des Studiengangs „Energie- und Umweltmanagement“ (EUM).
Gemeinsam mit Kolleg*innen hat er berechnet, dass es die Kohle unter Lützerath nicht braucht, um die Versorgungssicherheit von Deutschland mit Strom zu garantieren. Der Abbau der Braunkohle unter Lützerath war weder energiewirtschaftlich sinnvoll noch klimapolitisch zu rechtfertigen, sagt Pao-Yu Oei. Für ihn ist Lützerath deshalb ein Symbol für eine verfehlte Energie- und Klimapolitik: Das ist eine Politik, die den betriebswirtschaftlichen Profit eines einzelnen Unternehmens wie etwa RWE höher gewichtet als die volkswirtschaftlichen Kosten für die Gesellschaft durch die fortschreitende Klimakrise.
Diese Krise ist die Wand, auf die wir zu Zeit noch wenig abgebremst zurasen, sagt Oei, und argumentiert für einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Ein kompletter Kohleausstieg sei bis 2030, ein Umstieg auf 100% Erneuerbare bis 2040 technisch und ökonomisch machbar.
Warum die Angst vor einer Deindustrialisierung Deutschlands durch Erneuerbare unbegründet ist, warum weder LNG-Terminals noch Atomkraftwerke Schritte in die richtige Richtung sind, welche politischen Maßnahmen es stattdessen benötige und warum Pao-Yu Oei das gesellschaftspolitische Engagement für eine Energiewende für vereinbar hält mit dem Neutralitätsgebot der Wissenschaft – darüber spricht das Mitglied der „scientist for future“ mit EUF-Pressesprecherin Kathrin Fischer in der siebzehnten Folge der „Gespräche über den Zustand der Welt“.
Siebzehnte Folge der Reihe "Gespräche über den Zustand der Welt" (Staffel 3, Folge 2).
Auch als Video auf YouTube verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=YillGDnrerU
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