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Was interessiert uns denn der Regenwald? - 5 Dinge die ihn zerstören

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Was interessiert uns denn der Regenwald? - 5 Dinge die ihn zerstören | Am 14.09.2021 ist der internationale Tag der Tropenwälder, mit dem Tag wird auf die drohende Zerstörung der Regenwälder hingewiesen.

Aber mal ganz ehrlich, wir leben hier in Europa und was interessiert uns denn der Regenwald? Ganz schön viel - sollte er uns interessieren!

Hört sich komisch an, ist aber so. Wieso weshalb und warum, das kannst du hier nachlesen oder dir unsere Podcastfolge anhören. Wir sind sehr gespannt, was du zu dem Thema zu sagen hast.

Warum schützen?

Was geht uns der Regenwald an? Er ist doch so weit weg…

Der Regenwald legt sich wie ein immergrüner Gürtel am Äquator um unsere Erde. Er ist das artenreichste und komplexeste Ökosystem unserer Erde und beheimatet die Hälfte unserer Tier- und Pflanzenarten. Nur ein intaktes Ökosystem schützt uns vor Umweltkatastrophen, reinigt Luft und Wasser, speichert Klimaschädliches CO2, sichert die Bodenfruchtbarkeit, die Bestäubung von Pflanzen und die Biodiversität. Stirbt nun eine Art der biologischen Vielfalt aus oder ist beschädigt, wirkt sich das auf eine andere Art aus. Durch die Abholzung, Rodung und Brandrodung, weicht ein großteil des Regenwaldes und “macht Platz” für Massentierhaltung, Monokulturen und für Land- und Forstwirtschaft.

Zerstörung des Regenwaldes - Wusstest Du, dass...

  • Jede Minute geht im Regenwald eine Waldfläche, die 40 Fußballfeldern entspricht, verloren.
  • Von 2001 bis 2010 wurden 10,4 Millionen Hektar Tropenwälder abgeholzt - pro Jahr!
  • Jeden Tag sterben geschätzt etwa 150 Tier- und Pflanzenarten durch die Zerstörung des Regenwaldes aus. Man kann das mit der Fläche Deutschlands vergleichen, als würde in einem Jahr die gesamte Natur zerstört werden.

Aber was zerstört denn nun den Regenwald genau? Wer macht sowas?

Wir! Jeder Einzelne von uns trägt dazu bei, dass der Regenwald Stück für Stück zerstört wird.

Sei es durch die Verwendung von:

Palmöl

in Lebensmitteln wie Süßigkeiten, Knabbereien und Fertigprodukten, Kosmetik und Hygieneartikel (in jedem zweiten Produkt im Supermarkt steckt Palmöl), Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen, das Palmkernöl aus den, wie der Name schon sagt, aus den Kernen der Palmölfrucht.

Ursprünglich stammt die Ölpalme aus Westafrika, heute wird sie überwiegend in Südostasien kultiviert - auf Flächen auf denen zuvor unser Regenwald stand. Dieser wurde für den Anbau der Ölpalmen gerodet.

Weltweit wachsen Ölpalmen auf 19 Millionen Hektar, was der halben Fläche von Deutschland oder der doppelten Fläche von Österreich entspricht. Auf diesen riesigen Anbauflächen werden jährlich 74 Millionen Tonnen Palmöl produziert, Tendenz steigend - mehr Anbauflächen, weniger Regenwald.

Tropenholz

Akazie, Mahagoni, Teak, Bangkierei und Meranti. Das Holz ist härter und langlebiger, teilweise auch leichter als unser heimisches Holz. Der günstige Preis spielt eine Rolle und auch, dass es resistenter gegenüber Pilzen und Insekten ist.

Klingt alles ganz toll, aber wo ist der Haken?

Die Tropenwälder werden massiv gerodet, meist sogar illegal. Dafür werden nicht erst, wie bei uns, Bäume gepflanzt, sondern direkt aus den Wäldern gerodet. Es werden auch keine Bäume nachgepflanzt. Bei der Rodung werden Bevölkerungsrechte missachtet, und die Löhne der Arbeiter sind gering. Vorkommen tun sie in allerlei Alltagsgegenständen wie Parkett, Türen, Fensterrahmen, Gartenmöbel, Terrassen, Möbeln, Spielzeug, Papier und vieles mehr. Vielleicht auch im Van?

https://www.regenwald.org/themen/tropenholz/fragen-und-antworten#start

Diesel und Benzin (Biosprit)

für unsere Autos bestehen mitunter aus Palmöl und Zuckerrohr. Auch hierfür müssen Regenwaldflächen weichen. (Diesel enthält bis zu 7% Biodiesel, großer Teil aus Palmöl / Benzin bis zu 10 % Bioethanol, was hauptsächlich aus Zuckerrohr hergestellt wird - beides wächst auf ehemaligen Regenwaldflächen)

https://www.regenwald.org/themen/biosprit

Aluminium

Regenwald weicht, Bergbauminen für den Abbau von Bauxit, Kraftwerke, Infrastruktur und Straßen müssen für die Bauxitgewinnung gebaut werden (die nun zugänglichen Waldflächen können nun illegal abgeholzt werden um an das Tropenholz zu gelangen (https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/dokumente/umsoressfallstudiebauxitbrasilienfinale_version.pdf) ), aus Bauxit wird unter Zugabe von Natronlauge Aluminiumoxid gewonnen - das Überbleibsel ist ein kaum wiederverwertbarer giftiger Rotschlamm aus stark ätzender Natronlauge und Schwermetallen wie Blei, Chrom, Arsen, Quecksilber und Cadmium. Pro Kilo Aluminiumoxid entsteht bis zu 1,5 kg Rotschlamm.

Für die Herstellung von einer Tonne Aluminium werden bis zu 57 Tonnen Wasser und 15 Megawatt Stunden Strom (2 Personen Haushalt in 5 Jahren) benötigt, es entstehen 4 Tonnen Rotschlamm.

Der Rotschlamm kann nur deponiert werden. Bei brasiliens größter Bauxitmine wurde giftiger Rotschlamm in den Lago Batata geleitet, was zur Folge hat, dass das Wasser aus dem See und dem angrenzenden Fluss nicht mehr als Trinkwasser genutzt werden kann und ein enormes Artenserben zur Folge hatte. (verwendet wird Aluminium für den Fahrzeugbau, Bauwesen, Verpackungsindustrie, Elektrotechnik, Maschinenbau, Eisen- und Stahlindustrie, Haushaltswaren, Büroartikel, Einrichtungsgegenstände)

http://www.eco-world.de/scripts/basics/econews/basics.prg?a_no=18165&main=drucken

Fleisch und Soja

für Rindfleisch aus dem Amazonasgebiet benötigt es viel Land. Auf den kargen Böden, auf dem zuvor Regenwald stand, können nur 2 Rinder pro 30.000 qm (3 Hektar) Weidefläche gehalten werden - mehr geben die Böden nicht her. Dies entspricht einer Fleischproduktion von 40 kg Rindfleisch pro Hektar und Jahr. Bis zu 2500 kg pro Hektar sind es in Deutschland.

Für die zweijährige Mast eines Rindes von 600 kg, also 300 kg Fleisch, benötigt man 3,5 Tonnen Futtermittel (Soja und anderes Getreide), 600.000 Liter Wasser für den Futtermittelanbau, 14.000 Liter Trinkwasser pro Tier, 2.500 Liter Treibstoff um Flächen zu roden und Futtermittel anzubauen.

https://www.faszination-regenwald.de/info-center/zerstoerung/

Wo wir beim Thema Sojaanbau wären. In Deutschland verfüttertes Kraftfutter für Geflügel und Schweine besteht zu mehr als 30% aus Soja - Soja, was hauptsächlich aus den Regenwaldgebieten Brasilien, Argentinien und Paraguay kommt. Die Flächen sind größer als Deutschland und die Niederlande. Flächen die gerodet werden, Menschen vertrieben werden, Straßen gebaut werden müssen auf denen wiederum illegaler Holzschlag möglich ist…

Die in Lateinamerika angebauten Sojapflanzen sind zu ¾ Gen-Soja vom Agrarkonzern Monsanto. Dieser wiederum verwendet zum Spritzen Glyphosat - für die Umwelt hochgiftig und für den Menschen auch alles andere als gesund.

Übrigens: Für das Soja, aus dem Tofu, Sojajoghurt und Co hergestellt werden, muss kein Regenwald weichen. Diese 2 % der weltweiten Sojaernte werden auf europäischen Äckern angebaut, auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Wie können wir den Regenwald schützen?

Vanlust Nachhaltigkeitspyramide

Alufolie

  • Unverpackt einkaufen
  • Bienenwachstücher statt Alufolie
  • Kaffeekapseln
  • Deo selber machen / bei Kosmetik aufpassen

Fleisch / Soja

  • zurück zum Sonntagsbraten
  • öfter Veggie oder Vegan Tag einlegen
  • auf Lebensmittelverschwendung achten
  • regional, bio (Fütterung und Herkunft)

Palmöl

  • Verzicht
  • Reduktion von Palmöl
  • selber machen statt kaufen
  • auf Fertigprodukte verzichten
  • Verwendung heimischer Öle
  • jeder Einkaufszettel ist ein Wahlschein für deinen Konsum/Verbrauch

Holz

auf die Herkunft von Holz achten (Achtung auch beim FSC Siegel: Für den FSC gibt es nämlich Zulassungen, die erlauben, dass es Monokulturen für Akazie, Eukalyptus und Teak gibt, die Versprühungen von Herbiziden und Pestiziden erlaubt werden oder auch der Holzeinschlag für die Industrie in unberührten Urwaldgebieten erlaubt ist.)

Biosprit

  • zu Fuss/ mit dem Rad, auf das Auto öfter verzichten, Öffentliche
  • Beim nächsten Autokauf auf einen geringen Kraftstoffverbrauch achten.

Weiterführende Links

Regenwald.org

wir-leben-nachhaltig.at - Aluminium

Quiz Regenwald

Podcastfolge - Nobody is perfect

Wie denkst du über dieses Thema?

Lass uns gern in den Kommentaren über die Zerstörung des Regenwaldes austauschen.

Deine Vanlüstlinge Marcus (Mogli) & Team

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Aber mal ganz ehrlich, wir leben hier in Europa und was interessiert uns denn der Regenwald? Ganz schön viel - sollte er uns interessieren!

Hört sich komisch an, ist aber so. Wieso weshalb und warum, das kannst du hier nachlesen oder dir unsere Podcastfolge anhören. Wir sind sehr gespannt, was du zu dem Thema zu sagen hast.

Warum schützen?

Was geht uns der Regenwald an? Er ist doch so weit weg…

Der Regenwald legt sich wie ein immergrüner Gürtel am Äquator um unsere Erde. Er ist das artenreichste und komplexeste Ökosystem unserer Erde und beheimatet die Hälfte unserer Tier- und Pflanzenarten. Nur ein intaktes Ökosystem schützt uns vor Umweltkatastrophen, reinigt Luft und Wasser, speichert Klimaschädliches CO2, sichert die Bodenfruchtbarkeit, die Bestäubung von Pflanzen und die Biodiversität. Stirbt nun eine Art der biologischen Vielfalt aus oder ist beschädigt, wirkt sich das auf eine andere Art aus. Durch die Abholzung, Rodung und Brandrodung, weicht ein großteil des Regenwaldes und “macht Platz” für Massentierhaltung, Monokulturen und für Land- und Forstwirtschaft.

Zerstörung des Regenwaldes - Wusstest Du, dass...

  • Jede Minute geht im Regenwald eine Waldfläche, die 40 Fußballfeldern entspricht, verloren.
  • Von 2001 bis 2010 wurden 10,4 Millionen Hektar Tropenwälder abgeholzt - pro Jahr!
  • Jeden Tag sterben geschätzt etwa 150 Tier- und Pflanzenarten durch die Zerstörung des Regenwaldes aus. Man kann das mit der Fläche Deutschlands vergleichen, als würde in einem Jahr die gesamte Natur zerstört werden.

Aber was zerstört denn nun den Regenwald genau? Wer macht sowas?

Wir! Jeder Einzelne von uns trägt dazu bei, dass der Regenwald Stück für Stück zerstört wird.

Sei es durch die Verwendung von:

Palmöl

in Lebensmitteln wie Süßigkeiten, Knabbereien und Fertigprodukten, Kosmetik und Hygieneartikel (in jedem zweiten Produkt im Supermarkt steckt Palmöl), Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen, das Palmkernöl aus den, wie der Name schon sagt, aus den Kernen der Palmölfrucht.

Ursprünglich stammt die Ölpalme aus Westafrika, heute wird sie überwiegend in Südostasien kultiviert - auf Flächen auf denen zuvor unser Regenwald stand. Dieser wurde für den Anbau der Ölpalmen gerodet.

Weltweit wachsen Ölpalmen auf 19 Millionen Hektar, was der halben Fläche von Deutschland oder der doppelten Fläche von Österreich entspricht. Auf diesen riesigen Anbauflächen werden jährlich 74 Millionen Tonnen Palmöl produziert, Tendenz steigend - mehr Anbauflächen, weniger Regenwald.

Tropenholz

Akazie, Mahagoni, Teak, Bangkierei und Meranti. Das Holz ist härter und langlebiger, teilweise auch leichter als unser heimisches Holz. Der günstige Preis spielt eine Rolle und auch, dass es resistenter gegenüber Pilzen und Insekten ist.

Klingt alles ganz toll, aber wo ist der Haken?

Die Tropenwälder werden massiv gerodet, meist sogar illegal. Dafür werden nicht erst, wie bei uns, Bäume gepflanzt, sondern direkt aus den Wäldern gerodet. Es werden auch keine Bäume nachgepflanzt. Bei der Rodung werden Bevölkerungsrechte missachtet, und die Löhne der Arbeiter sind gering. Vorkommen tun sie in allerlei Alltagsgegenständen wie Parkett, Türen, Fensterrahmen, Gartenmöbel, Terrassen, Möbeln, Spielzeug, Papier und vieles mehr. Vielleicht auch im Van?

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Diesel und Benzin (Biosprit)

für unsere Autos bestehen mitunter aus Palmöl und Zuckerrohr. Auch hierfür müssen Regenwaldflächen weichen. (Diesel enthält bis zu 7% Biodiesel, großer Teil aus Palmöl / Benzin bis zu 10 % Bioethanol, was hauptsächlich aus Zuckerrohr hergestellt wird - beides wächst auf ehemaligen Regenwaldflächen)

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Aluminium

Regenwald weicht, Bergbauminen für den Abbau von Bauxit, Kraftwerke, Infrastruktur und Straßen müssen für die Bauxitgewinnung gebaut werden (die nun zugänglichen Waldflächen können nun illegal abgeholzt werden um an das Tropenholz zu gelangen (https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/dokumente/umsoressfallstudiebauxitbrasilienfinale_version.pdf) ), aus Bauxit wird unter Zugabe von Natronlauge Aluminiumoxid gewonnen - das Überbleibsel ist ein kaum wiederverwertbarer giftiger Rotschlamm aus stark ätzender Natronlauge und Schwermetallen wie Blei, Chrom, Arsen, Quecksilber und Cadmium. Pro Kilo Aluminiumoxid entsteht bis zu 1,5 kg Rotschlamm.

Für die Herstellung von einer Tonne Aluminium werden bis zu 57 Tonnen Wasser und 15 Megawatt Stunden Strom (2 Personen Haushalt in 5 Jahren) benötigt, es entstehen 4 Tonnen Rotschlamm.

Der Rotschlamm kann nur deponiert werden. Bei brasiliens größter Bauxitmine wurde giftiger Rotschlamm in den Lago Batata geleitet, was zur Folge hat, dass das Wasser aus dem See und dem angrenzenden Fluss nicht mehr als Trinkwasser genutzt werden kann und ein enormes Artenserben zur Folge hatte. (verwendet wird Aluminium für den Fahrzeugbau, Bauwesen, Verpackungsindustrie, Elektrotechnik, Maschinenbau, Eisen- und Stahlindustrie, Haushaltswaren, Büroartikel, Einrichtungsgegenstände)

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Fleisch und Soja

für Rindfleisch aus dem Amazonasgebiet benötigt es viel Land. Auf den kargen Böden, auf dem zuvor Regenwald stand, können nur 2 Rinder pro 30.000 qm (3 Hektar) Weidefläche gehalten werden - mehr geben die Böden nicht her. Dies entspricht einer Fleischproduktion von 40 kg Rindfleisch pro Hektar und Jahr. Bis zu 2500 kg pro Hektar sind es in Deutschland.

Für die zweijährige Mast eines Rindes von 600 kg, also 300 kg Fleisch, benötigt man 3,5 Tonnen Futtermittel (Soja und anderes Getreide), 600.000 Liter Wasser für den Futtermittelanbau, 14.000 Liter Trinkwasser pro Tier, 2.500 Liter Treibstoff um Flächen zu roden und Futtermittel anzubauen.

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  • Verzicht
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  • selber machen statt kaufen
  • auf Fertigprodukte verzichten
  • Verwendung heimischer Öle
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Holz

auf die Herkunft von Holz achten (Achtung auch beim FSC Siegel: Für den FSC gibt es nämlich Zulassungen, die erlauben, dass es Monokulturen für Akazie, Eukalyptus und Teak gibt, die Versprühungen von Herbiziden und Pestiziden erlaubt werden oder auch der Holzeinschlag für die Industrie in unberührten Urwaldgebieten erlaubt ist.)

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